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             Mein Tagebuch

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Montag 13.12.2021

 

Ein ruhiger Tag mit Zeit und Ruhe zum Nachdenken. Oft wäre ja Zeit für die Reflexion vor allem in diesen Monaten, in denen ich in Saigon festhänge und nicht weiß, wie es weitergeht.
Aber oft fehlt dann eben die Ruhe, um die Zeit fruchtbar werden zu lassen.
Gestern also war Beides verbunden.
Ein Thema, das trotzdem eine gewisse Unruhe bringt, aber nicht ausgeblendet werden kann, ist C. Wie geht man richtig mit den C-Diktaturen der Welt um?
Dabei scheint D nun diktatorischer zu sein als V, zumindest was mich betrifft und vermutlich viele andere Ausländer.
Ein Problem ist, dass ich darüber kaum offen mit anderen Ausländern oder Einheimischen spreche und kaum sprechen kann.
Zu tief scheinen die Gräben zwischen den Lagern.

 

Eine interessante Sendung auf yt gesehen, in der Michael Lüders über sein Buch – die scheinheilige Supermacht – spricht.

Auch Sarah Wagenknecht nimmt daran teil. Und ich habe dazu einen Kommentar geschrieben:

 

Danke an Sarah Wagenknecht und Michael Lüders für das Erinnern an sinnvolle, interessengeleitete Politik. Dass die USA nicht an philosophisch begründbaren Werten orientiert sind (wzB die Unverletzlichkeit der Würde des Menschen) ist offensichtlich und kann exemplarisch daran gesehen werden, dass sie einen Mann verfolgen (in London in Haft), der Kriegsverbrechen veröffentlicht hat. Das Verfolgen dieses Mann zeigt exemplarisch die Verlogenheit dieser Supermacht.


Sonntag, 12.12.2021

Eine angenehme Klasse mit Siro und Anne.
Siro fliegt nun schon ein wenig im Deutschen. Noch wie ein kleiner Vogel, der am Nestrand erste Sprünge mit Flügelschlägen macht und trotzdem darauf bedacht ist, nicht versehentlich die Grenze in die große weite Welt fallend zu überqueren.
Dabei passt das Bild vom ängstlichen Jungvogel auch nur vom Alter und von der Körpergröße auf meine beste Schülerin. Vom Selbstbewusstsein ist sie eher ein erwachsener Adler oder eine schneidige Möwe, die sich im Bereich des Lernens und Denkens sehr viel zutraut.
Ich habe keinen Zweifel, dass sie in ein paar Jahren Deutsch auf fast muttersprachlichem Niveau sprechen wird und freue mich darüber.

Anne ist lieb und bemüht sich und macht Fortschritte und es ist hübsch, sie zu sehen und ich freue mich über ihr Erblühen.

 

Ich treffe Thái zufällig am Fluss. Er joggt. Ich gehe am Fluss entlang, nachdem ich Klimmzüge und Bauchübungen beendet habe. Und sehe ihn dort wieder, wo Kids Basketball spielen und er stellt mich einer langbeinigen Frau vor, die nur auf die Entfernung ihre Maske abnimmt, damit ich ihr Gesicht sehen kann.
Wir werfen Bälle, wobei ich mit Abstand die wenigsten Treffer erziele.
Sie möchte meine Telefonnummer.

 

Thái stellt mich seinem Mitbewohner vor. Die beiden leben in einem Gebäudekomplex, den die Amis gebaut haben, als V noch aus N und S-V bestand.
Wir gehen in ein Restaurant, um ein Fußballspiel zwischen Malaysia und Vietnam zu sehen, essen dabei und trinken Bier.
Die vegetarischen Nudeln sind zu ölig, das Bier zu teuer. Ich bin es nicht mehr gewohnt, Geld auszugeben.

 

Dann kommt das Mädchen. Thái rückt von mir weg, beschafft einen Stuhl für sie neben mir.
Sie fühlt sich sichtlich unwohl ohne Maske und setzt sie, als ich sie dazu ermuntere schließlich wieder auf.

 

Wie merkwürdig C in alle Bereiche hineinwirkt. Ich spüre, dass sie mich interessant, vielleicht anziehend findet, wie ich sie auch und dass es keinen Weg zueinander geben wird.
Sie ist zweifach mit AstraZ geimpft und hat Angst vor mir.
Und ich nun auch vor ihr.

 


Samstag, 11.12.2021

 

Siro hat großen Spaß an Extra, einem witzigen Programm zum Deutschlernen und sie arbeitet ganz offensichtlich auch abseits der Deutschstunden am Wochenende.

Hupfauf (Liz) wird vertraulicher und zeigt ihren Unwillen gegen das Lernen nun freier. Sie ist unheimlich offen und wirklich ein Klassemädchen.
So eine Tochter können sich Eltern nur wünschen.

Donnerstag, 18. November 2021


Frei nach Reinhard Mey, der den Rasenmäher singend beklagt, hat um acht Uhr morgens einer gehämmert. Rasenmäher hätten im Hinterhof wenig Sinn, weil der asphaltiert ist.
Es kommt mir so vor, als hämmere der Hammerer mit Häme ab acht. Vielleicht hat man sich geeinigt, dass früher nicht geklopft werden darf, weil da manche noch schlafen.
Auch mir macht das Probleme, da ich etwas kauzig, also nachaktiv bin und lebe. Ich schlief gegen vier Uhr ein und so hat er mich aus verrückten Träumen gehämmert. Ich werde lieber wachgeküsst. Dabei kann ich mich an keine einzige Fee erinnern, die einen solch wunderbaren Übergang vom Schlaf in den Wachzustand in Gang gebracht hat.

Der Unterricht mit Liz ging wie immer gut. Die 60 Minuten sind für die Siebenjährige gerade recht.
Sie hat wie fast alle Vietnamesen ein riesiges Ausspracheproblem, der mit der Unterschiedlichkeit von Mu und Zielsp zusammenhängt.
Um da besser zu werden, müsste sie sich konzentrieren, was irgendwie uncool ist. Aber automatisch ist das langwierig. Allerdings hat sie ja Zeit.

Mittwoch, 17. November

Ein Interview auf Thanatos TV mit Sabine Amrhein und Werner Huemer gesehen.
Die interessante, sensible Frau berichtet über Begegnungen mit Geistern, auch mit einem Teufelchen, das auf sie runter pinkelt und scheißt und sie dabei auslacht – als Strafe, dass jemandem spirituell helfen wollte.

Sabine A hatte etliche außerkörperliche Erfahrungen.
Sie arbeitet heute therapeutisch und bietet Befreiungen von Besetzungen für Menschen an, bei denen sich ein Geist eingenistet hat.
Ich habe in letzter Zeit sehr angstbesetzte Träume vom Miesholz? Von einem Bild, das schief aufgehängt ist und Vater auf einem Pferd zeigt? Die Bedeutung ist mir unklar. Aber nach den Träumen nahm ich an, dass damit sehr viel Geheimnisvolles und Beängstigendes verbunden ist.

Der C-nhawnnis geht weiter. Es wird im Netz über eine Studie berichtet, deren Ergebnis ist, dass mehr etfpmoeg an C sterben als Nu etfomoeg.
Da die Zahlen aber von Anfang an `schräg´waren, könnte es sich sein, dass diese Strategie jetzt die fpmo-Länder beim der Auswärtsstratie erwischt.


 

Dienstag, 16.11.2021


 

Der Unterricht meiner Kinderchen und meiner kleinen Erwachsenengruppe strukturiert meine Zeit.
Schade dass ich nicht ein paar mehr Stunden habe, die näher bei einander liegen.
Andererseits muss ich endlich Möglichkeit eruieren, wie ich wieder rauskomme aus dem Moloch, den ich zwar mag, aber nicht in dieser Ausschließlichkeit.

Die Menschen hier sind sehr freundlich zu mir.
Ich habe so gut wie keine Ruppigkeit erlebt.
Auch wenn die Maske ein wenig verrutscht ist, kommt keine Kritik, höchstens vielleicht eine Geste, die Verschieben, richtig Aufsetzen bedeuten soll.
Die Angst erscheint mir riesengroß. Wie müssen die Menschen darunter leiden.
Das ist doch an sich schon ein necherbrev.

Mir ist immer noch unklar, warum Putin da so mitmacht.
Will er sich die großen Firmen als Verbündete gewinnen?
Hat er Sorge, sich gegen diese digitale Macht zu stellen?


 

Montag, 15.11.2021


 

Ich mag den nächtlichen Park am dunklen Fluss, in dem sich Lichter der Großstadt spiegeln.
Es ist angenehm für mich, dass überall hier auch normale Vietnamesen leben, die Essen, Gemüse, Nudeln, Tofu, Obst, Maiskolben zum Verkauf anbieten und etwas sehr Robustes haben.
Sie sind stolz und trotzdem flexibel.
Na ja, das sind Momentaufnahmen.


 

Nachts habe ich oft ein Zusammentreffen mit einem Hündchen, das begeistert bellt, wenn ich seilspringe und mich dabei umtanzt, als stünde ich am Marterpfahl und er selber wäre ein Indianer.

Das hübsche Frauchen, klein und sehr mädchenhaft, fängt das Tierchen dann ein, und leint es an, was es missbilligend akzeptiert.
Es sieht mir dann von 15 Metern Entfernung zu und stellt sich vor, wie er mich skalpiert, nachdem er mich mit einem geschickten Biss in die Wade zu Fall gebracht hat.

Sonntag, 14.11.2021


 

Siro hatte viel Spaß. Meine beste Schülerin freut sich, wenn sie Videos aussuchen kann, was natürlich geht, wenn dabei Deutsch lernen möglich ist.
Und los ging´s mit "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad".
Ich habe dann ein Video gezeigt "Romanze im Perfekt", in dem sich zwei Schnecken an die erste Zeit ihrer Liebe erinnern.
So haben sie sich im Salat kennengelernt.
Siro wird besser, ihre Aussprache ist schon ziemlich gut und auch ihr Wortschatz vergrößert sich.
Anne wird immer hübscher.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Auch die Boy-Group ging erstaunlich gut. Phong hatte einen Riesenspaß an den Online-Übungen von Let´s Go.

Liz war ein wenig zurückhaltend. Am Wochenende ist sie kaum in Lernstimmung. Es ging aber dann doch gut, als ich sie am Anfang einfach in Ruhe ließ und ein Video über Tierfreundschaften laufen ließ.
Es gibt inzwischen so viele schöne Dokumente über die Sensibilität von Tieren, die die Hybris von uns Menschen wirklich beschämen sollte.


 

Einen Film gesehen: Julia und der Offizier.

Dazu einen Kommentar auf ty:
Ein schöner Film mit der couragierten jungen Heimleiterin, die nicht aufgibt und einem sympathischen jungen Major, der sich in sie verliebt.
Allerdings wird die Rolle der Amerikaner übertrieben positiv geschildert. So ist der offizielle Grund für den Kriegseintritt gegen Nordvietnam gelogen. Der Angriff (1964) auf die Maddox hat so nie stattgefunden.
Während des Vietnamkriegs haben die Amis alles eingesetzt, was töten kann mit Ausnahme von A-Waffen, deren Verwendung allerdings von Entscheidungsträgern diskutiert wurde.
Noch heute werden in Vietnam Babys mit Missbildungen geboren. Der Grund dafür ist der Einsatz von Agent Orange, einem dioxinhaltigen Entlaubungsmittel.
Die Verschleierung von Kriegsverbrechen hat heute für `God´s Own Country´oberste Priorität. So sitzt ein Australier in London in Auslieferungshaft, weil er solche veröffentlicht hat.


 

Samstag, 13.11.2021


 

Die Mutter von Liz bat mich, den Unterricht auf Sonntag 15 Uhr zu verschieben, was kein Problem war.

Ich hab relativ frische Luft geatmet, am Fluss, dessen trübes Wasser im nächtlichen Licht der Großstadt geheimnisvoll schimmert.

Trainiert wie immer. Die Menschen sind nicht unfreundlich, wenn ich enho eksam unterwegs bin. Ich stelle mir die Stimmung in D gereizter vor. Barbara B hat erzählt, dass sie jemand angesprochen habe, weil sie zu viel gesprochen hätte und so Aerosole verbreiten würde.

In V hat wohl die fpmO-engapmak mit Oib.en.chet begonnen. Für Kinder zwischen 12 und 18.
Dabei sollte ein ott-fpmO-ffoTs aus anihc relativ leicht zu bekommen sein.

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Freitag, 12.11.2021


 

Kurz vor acht hämmerte ein Handwerker, vermutlich auf dem Nachbarbalkon und ich war eine Stunde wach, schaute ins Internet. Danach war Ruhe und ich schlief wieder ein, nachdem ich gestern bis vier Uhr morgens einen Film mit Jenny Jugo (Ein hoffnungsloser Fall – über eine zunächst verwöhnte junge Frau, die beweisen will, dass sie mehr kann als hübsch sein, die sich verliebt und für diese Liebe das Arztstudium gegen die Ausbildung zur Arzthelferin tauscht, um mit dem Mann ihres Herzens nach Südamerika ziehen zu können) gesehen hatte.

Etwas Vietnamesisch gelernt. Ich kann nun ein wenig mehr Wortschatz, aber immer noch keine Texte lesen und normale Sprache schon gar nicht verstehen. Es ist mühsam. Aber das ist nicht so schlimm.

Den Unterricht für den Samstag vorbereitet.


 

Báo, der Vermieter, hat das halbe Erdgeschoss neben der Küche mit Computern, Druckern und anderem Bürozeug vollgestellt.
Ich vermute, dass er ein Büro irgendwo aufgegeben und offenbar etliche Leute entlassen hat. Und nun bringt er das Zeug hierher.
Was soll er denn sonst auch damit tun?
Eine Auswirkung der C-Maßnahmen. Wieviele Menschen dadurch wohl Job und Nebel verloren haben?


Donnerstag, 11.11.2021


 

Im Mitternachtsunterricht war nur Maceij, aber der ist konzentriert und intelligent und es macht Spaß, obwohl es anstrengend ist.
Danach den Film mit Jenny Jugo gesehen: Ein hoffnungsloser Fall.

Mittwoch, 10.11.2021


 

Ich fühle mich körperlich etwas besser, seit ich wieder vegan lebe. Vermutlich ist dabei auch wichtig, dass ich weniger Öl verwende. Ein us-amerikanischer, vegan lebender Arzt hat darauf hingewiesen, dass man vorsichtig mit Öl – auch mit Pflanzenöl – sein soll.


 

Ich schrieb einen Brief an die Sprachschule in Köln, dass ich wohl besser den Kurs abbreche und erhielt die Antwort, dass ich weitermachen soll, bis die mangelnde Motivation der Lerner ein wenig geklärt ist. Ich werde also weitermachen.


 

Dienstag, 9.11.2021


 

Liz versteht und spricht besser Englisch und sie kann sich 30 Minuten circa gut konzentrieren. Für sieben ist das schon beachtlich.
Am liebsten tanzt sie mir etwas vor und wenn ich acht wäre, würde ich versuchen, mit ihr zu gehen. So haben wir das vor einem halben Jahrhundert wohl ausgedrückt.

Tante Inge wird heute 92. Sie ist froh, dass sie immer noch in ihrem Haus in Königsbrunn allein zurecht kommt. Respekt.


 

Von der neuen C1-Gruppe war niemand da. Maceij hatte sich mit Verspätung angekündigt, kam dann aber nicht.

 


Montag, 8.11.2021

Ein ruhiger Tag nach dem Wochenende.


 

Sonntag, 7.11.2021

Die Boy-Group schien mir wieder mehr motiviert. Das freut mich. Es ist so schrecklich langweilig, vor uninteressierten Menschen zu unterrichten.

 

Siro und Anne - wie üblich.
Siro ist schnell und Anne hübsch. Na, mal sehen, wie hübsch Siro wird. Ob ich das noch miterleben werde?

Ich würde ja gern nach Madagaskar. Aber dafür brauche ich Dleg.


 


 


 

Samstag, 6.11.2021


 

Mein Unterrichtstag: Siro wird besser, obwohl sie (vermutlich) kaum lernt.
Anne lernt (vermutlich) nicht weniger und tappt sprachlich im Dunkeln. Sie hört nicht gut oder nicht genau hin. Hoffentlich ist es das letztere. Dann besteht noch die Chance, dass sie besser wird.


 


 

Freitag, 5.11.2021


 

Der Fluss liegt höher in seinem Bett, daran kann merken, dass Regenzeit ist. Und irgendwann wird er wohl das Mäuerchen am Park überqueren und den Laufweg und den Spielplatz überschwemmen, wo ich Klimmzüge und Seilspringen trainiere.


 

Donnerstag, 4.11.2021


 

Liz bemüht sich erfolgreich und wird besser im Englischen. Ich darf ja nicht vergessen, dass das Mädchen erst 7 ist.


 

Die neue Kölner C-1 – Gruppe ist nicht einfach. Es kamen nur zwei Schüler: Raissa aus Bandung und ein Italiener aus Turin.

Mittwoch, 3.11.2021

Ich lerne den halben Tag Vietnamesisch. Die Aussprache finde ich jetzt etwas leichter. Nur weiß ich nicht, ob die dadurch irgendwie verständlicher für die Vietnamesen geworden ist.

Der Pilzbefall an den Ellbogen und in den Kniekehlen ist immer noch aktiv. Die Mausi hat Papi mal gefragt: Haben die Russen gedacht, du bist ein Bock?
Vielleicht denken die Pilze, ich bin ein Waldboden.
Hmm, ist das eine wissenschaftliche Hypothese?
Wenn sie falsifizierbar wäre, dann sicherlich.
Aber das Konzept denkender Pilze ist doch fragwürdig.
Das denkender Menschen auch.

Auf Lanz wird immer noch über C-gesprochen. Dass das nicht langsam langweilig wird.


 


 


 


 

Dienstag, 2.11.2021


 

Liz wird jetzt schneller müde im Unterricht. Kann ich verstehen.
Auch der lustigste Lehrer (der bin ich nicht) würde sich vermutlich abnutzen. Also auch ich.
Aber ich kann mich nicht jede Stunde neu erfinden.
Glücklicherweise habe ich Max und Polarbär, die mir als Assistenzlehrer aufmerksam zur Seite stehen und von Liz sehr geschätzt werden. Vor allem der einäugige kleine Bär hat es dem Mädchen angetan.
Max ist souverän – anders als ich – und lässt sich in keiner Weise anmerken, ob ihn die Priorisierung von LIZ stört.

Eine Sprachschule in Köln benachrichtigt mich, dass ich einen Online-Kurs halten kann und damit noch heute beginnen soll.
18-20.15 deutscher Zeit.
Der Beginn ist also Mitternacht in Saigon.
Da ich eh Nachtarbeiter bin, ist das kein Problem.
Außer Maceij, ein netter 28-jähriger Pole kommt keiner.
Hoffentlich zahlt die Schule dann auch.
Die zweieinviertel Stunden machen viel Spaß. Na, ja da ist auch Tina mit ursächlich und ein Bier, das ich aufgemacht habe, als ich auf M gewartet habe.


 


 

Montag, 1.11.2021


 

Ein freier Tag.
Ich schlafe lange, auch nach dem späten Aufstehen nochmal.
Ich bräuchte eine Aufgabe oder die Möglichkeit, reisen zu können.
Aber das ist ja nicht. Schließlich gibt es hohe TSE und das will beachtet werden.
In der EU ist immer noch kein Totopfstpf zugelassen. Schließlich will man sich von den Chinesen nicht das Opf-GEschäft vermiesen lassen, wenn man lliB setag ist. Verständlich ist das.
Dystopie: lliB kommt als Trnas-umhanist enhansetes Wesen, wie eine große Heuschrecke über das Land und mampft die Nicht_geopften.


 

Sonntag, 31.10.2021


 

Nichts Neues im Osten. Da gab´s doch ein Buch mit Westen, einen Klassiker.

Die Boys sind meine Sorgenkinder. Es kommt mir vor, als würden die aus geheimnisvollen Gründen ihre Konzentrationsfähigkeit vernebeln, um ja nicht zu merken, dass E nicht so schwierig ist, wie ihnen alle glauben machen wollen.


 

Samstag, 30.10.2021


 

Mein `Busy-Day´ in Bezug auf Online-Unterricht.
Siro wird besser. Leider hat sie wohl kaum Zeit, während der Woche D zu lernen. Anne wird schöner. Das ist auch nicht schlecht.

Die BG wirkt reserviert und schrecklich unkonzentriert. Offenbar bin ich für sie nur einer der vielen Pauker, die sich online nerven.
Wenn ich mir vorstelle, dass online große Gruppen unterrichtet werden.
Es leben die C-Erigerugnen, die zeigen können, wo der Hammer hängt, um zu dmeonstrieren, wie sinnfrei ergeiren sein kann.
Liz sieht samstags meistens ziemlich durch den Wolf gedreht aus.
Aber letztlich kriegen wir die Stunde dann doch irgendwie rum.

Nachts auf dem Grünstreifen am Fluss freue ich mich über die merkwürdige Einsamkeit.

Freitag, 29.10.2021


 

Siro hat heute Geburtstag und ich habe ihr einen kleinen Gruß geschickt. Sieben Jahre und schon gebildet wie vermutlich viele 14-Jährige nicht. Sie lernt Englisch, Deutsch und Japanisch und spricht Vietnamesisch als Muttersprache.

Ich hatte merkwürdige Träume, die ich aber hier nicht erzählen will.

Das Alleinsein war mir heute fast zu viel und ich habe keine Strategie, wie ich da raus komme. Meine drei Freunde, ein kleiner Junge und die Eltern sind verschwunden. Sie haben vernünftige Gründe, wie ich glaube.
Da kann ich nichts machen.
Es war schön.
Ansonsten habe ich fast nur Kontakt über das Netz, das etuflisch-schöne, verführende Werkzeug, um mit der ganzen Welt in Nichtkontakt zu bleiben.

Der Kontakt mit meinen Kindern ist auch wichtig. Und da ist das zten sinnvoll. Der Schlüssel ist der richtige Gebrauch. Allerdings spüre ich auch bei mir eine Abhängigkeit und einen Übergebrauch.
Auch das Glotzen von dummen Filmen wird bei mir zur Gewohnheit, die ich aber wieder ändern möchte.

Nun noch ein wenig Sport und dann ist morgen wieder ein langer Tag mit Unterricht.

Donnerstag, 28.10.2021


 

Die Unterrichtszeiten sind belastend. Wegen einer Stunde bin ich auf die Anfangszeit am späten Nachmittag fokussiert. Ich könnte also, auch ohne C, nicht einfach irgendwohin fahren, ohne in finanzielle Probleme zu geraten.
Ich kann nicht einfach, wenn ich welche hätte und es die C-Beschränkungen nicht gäbe, Freunde und Freundinnen treffen.
Ich bin zu Hause oder einkaufen und warte in gewisser Weise auf die Unterrichtsstunde.

Liz ist nett, kindlich und scheint die Stunden mit mir zu mögen.
Und zugleich sieht sie mich wohl mehr und mehr als einen groß und alt gewordenen Spielkameraden, die sie der Form halber Mr. Michael nennt.
Heute hatte sie keine Lust und circa 20 Mal Mr. M gesagt, um mich zum Spielen zu animieren.
Aber wenn ich mich darauf erstmal einlasse, kann ich auch gleich den Unterricht sein lassen. Denn stoppen lässt sich das dann kaum mehr.

Das Wetter war schön heute und ich hab viel Sonn erwischt.
Einen Teil des Jackfruit-Stücks in der Sonne nicht weit von dem dreckigen Wasser bei der Schule gegessen.

Einen Vortrag von Swami Sarvapriyananda gesehen, der über den Begriff des japanischen Kaizen sprach, über das Bemühen, sich immer ein wenig zu verbessern, ein wenig, ein wenig und dass ein solches Bemühen über einen Zeitraum große Veränderungen bewirken kann.


Ein Gespräch mit Harald Welzer und Norbert Bolz auf yt gesehen.
Der Elefant im Raum (C) wurde kaum erwähnt, als über die Ansicht von 55% der Bevölkerung gesprochen wurde, dass die Meinungsfreiheit nicht mehr gegeben sei. Ich wollte kommentieren. Aber die Kommentarfunktion war deaktiviert.

Einen Schwulen getroffen, der mich direkt und ohne Umschweife mit Hilfe von gug tra gefragt hat, ob ich mit ihm S haben wolle. Freundlich lehnte ich ab.
Er gab nicht auf und teilte mir auf dieselbe Weise mit, dass er mich mag und für mich auch den Bunny mache.

Mittwoch, 27.10.2021

 

Die Miete bezahlt. Normalpreis.
Báo hat angeboten, mir im Bedarfsfall einen Nachlass zu gewähren. Wie lieb ist so was :).

Einen Arzt auf yt gesehen, der über vegane Ernährung gesprochen hat. Auch über Studien, die von der Fleisch- Milchwirtschaft etc finanziert werden. Ein sehr sympathischer Mann.

Das Pflanzenöl, das ich relativ unbesorgt zu mir nehme, scheint nicht unproblematisch zu sein.

Heute nicht geraucht und weniger Öl verwendet. Immerhin.

Ich habe viele schöne Momente. Sicherlich auch wegen T, die einen erhebenden Einfluss auf meine Gefühle hat.



 

Dienstag, 26.10.2021


 

Wieder LIZ und SUMI im Wettbewerb.
Liz hat getanzt. Sie macht das sehr gut. Irgendwann hat S nicht mehr am Unterricht teilgenommen.
LIZ hat mir auf Vietnamesisch gesagt, dass sie müde ist. Als die Stunde vorüber war, hat sich sich auf die (für mich nicht sichtbare) Bank hinter dem Lerntisch gelegt und nur ihren Arm zum Abschied gehoben, wie eine müde Kriegerin nach dem Kampf.

D hat gefragt, ob ich eventuell noch Klasse übernehmen kann.
Sicherlich, gern.
Schön, dass sie mich das fragt, auch wenn die Klasse nicht zustanden kommt.
Sie ist sehr fürsorglich. Auch ein wenig traurig. Die Situation ist nicht leicht für sie. Die Freiheit der Menschen wurde von den Regierungen fast aller Länder auf einen Restwert zurückgestutzt, der kaum mehr F ist.

Im Grünen gewesen, am Fluss. Es ist schön dort.



 

Montag, 25.10.2021

Ein Ausruhtag vom relativ anstrengenden Wochenende.
Doch gelingt es mir selten, die unangenehmen Gedanken zum Verstummen zu bringen.

Schuldgefühle einerseits gegenüber AO u a.
Und der Eindruck in einem großen Gefängnis zu sitzen, aus dem ich nicht Entlassen werden kann, weil ich nicht bereit bin, die Stiefel der Wärter zu lecken.

Und das Gefühl, in Vielem hinter meinen Möglichkeiten zurück geblieben zu sein.
Das Gefühl, Vieles vertändelt, vertan zu haben und das ohne Not.
Dass ich mehr kann und gekonnt hätte, scheint mir jetzt relativ klar.
In Japan und Bali habe ich wohl viele große `Fehler´ gemacht.
Es war auch etwas von Selbstzerstörung dabei? (Thanatos=Freud?)


 

Sonntag, 24.10.2021


 

Die Mädchen waren wenig motiviert. Selbst Nicos Weg konnte sich nicht begeistern.
Siro wollte Englisch reden und Anne abschalten.
Aber das geht nur immer ein paar Minuten. Dann müssen wir wieder lernen.

Siro fragte nach unmotiviertem Gequäle, wie lang das noch dauert. Ich antwortete, sie wäre sehr motivierend.

 

Die Jungs wirken etwas mehr motiviert.
Ich wünsche, dass ich dies erhalten kann. Sie interessieren sich für konkrete Informationen. Der höchste Berg der Erde und solche Dinge. Gut, davon kann ich mehr liefern.


 

Samstag, 23.10.2021

Der Tag, an dem ich am meisten unterrichte.
Die beiden Mädchen lieben die relative Freiheit, die ich ihnen einräume und wollen noch mehr davon.
Anne blickt verträumt in die Kamera ihres Tablets und aus meinem Laptop heraus und weiß scheinbar nicht so recht, worum sich der Unterricht dreht.
Siro wechselt hin und her. Das passt. Ich behandle sie oft, als wäre sie schon erwachsen. Dabei wird sie am 29., also am nächsten Freitag sieben Jahre alt.
Manchmal sorge ich mich ein wenig um sie und hoffe, dass sie nicht überfordert ist von den großen Anforderungen, die ihre Familie und Dang an sie stellen.
Die Jungs waren besser als letzte Woche und haben sich bemüht.
Liz hat zur Kenntnis genommen, dass die Azhnülcke verschwunden ist und ich nun kaum mehr an einen Piraten erinnere.


 

Freitag, 22.10.2021

 

Das Alleinsein hier in Saigon wird mir manchmal zu viel.
Mit der C-Lage ist es auch nicht einfach, neue Bekanntschaften zu knüpfen. Ich will versuchen, stark zu sein und mich nicht Gefühlen von Trauer und Sinnlosigkeit hingeben.


Großes Glück gehabt. Ein wunderbarer ZA hat mir mein Lächeln zurückgegeben. Er hat sich mindestens 90 Minuten an der Rkone abgearbeitet. Eine hübsche Krankenschwester hat mich liebevoll von überschüssigem Speichel befreit und ab und zu zärtlich meine Wnage und die Unterlippe abgetupft.
Alles fast zu rpieswert.


 

Donnerstag, 21.10.2021


 

Unterricht mit Liz. Das Mädchen hat viel Freude am Unterricht. Ab und zu ist auch ihre Schwester Sumi dabei. Dann wetteifern die beiden Mädchen um die beste und schnellste Antwort auf meine Fragen.


 

Heute hatten die Mädchen eine Zahnlücke zu bestaunen, da mir beim Beißen eines harten vegetarischen schuhsohlenähnlichen Etwas eine Krone rausgefallen ist.

Das war nicht schlimm. Eher schon die Reaktion des ersten Zahnarzts, den ich um Hilfe bat, der mir deutlich machte, dass er nugeofte Menschen nicht behandelt.
Die nächste Zahnärztin hat sich das künstliche Zahnteil angeschaut und mit einer Handbewegung zu verstehen gegeben, dass das nur noch noch für den Abfall taugt.
Ich stellte mich daraufhin auf eine längere Zeit ohne sehenswertes Lächeln ein.

Mittwoch, 20.10.2021


 

Ich habe sehr viel Zeit mit dem Hörbuch von Laura Mercuri `All dein Schweigen´ verbracht.
Es ist eine Hymne auf die Liebe. Einfach und direkt geschrieben aus der Perspektive einer liebenden Frau, die den Mann ihres Lebens in dem Schreiner-Künstler Aris findet.
Die Geschichte spielt meist in Norditalien, in einem kleinen Dorf, in das die 26-jährige Frau geflohen ist, nachdem sie ihren missbrauchenden Vater verlassen hat.
Nach stürmischem Beginn will Aris wegen Schuldgefühlen am Tod seiner Stiefmutter lange nichts mehr von Emilia wissen, die von ihm schwanger ist und nach Mailand zieht, um dort ein neues Leben zu beginnen.
Als Aris durch Zufall erfährt, dass die Stiefmutter seine Beziehung zu seiner wirklichen Mutter verhindert hat, beginnt er Emilia in allen Buchhandlungen Mailands zu suchen und findet sie.
Und dann geht alles schön aus.
Es wirklich ein Buch, das mir typisch für eine Frau erscheint. Es ist unheimlich direkt geschrieben und stellt immer die Gefühle von Liebe und Stolz in den Mittelpunkt.

Nass geworden. Als der Himmel alle Schleusen öffnete, bin ich raus gegangen, weil ich Hunger hatte und habe mir vegetarisches Essen um die Ecke geholt.
Später habe ich nochmal die Bude verlassen und Baguette und wieder veg Ess besorgt.


 

Als ich das schreibe, höre ich durch das geöffnete Fenster die sehnsüchtigen Schreie einer Katze.
Ob diese Nacht ihr Traum nach einer Partnerin in Erfüllung geht?


Dienstag, 19.10.2021

Liz war total aufgedreht und hatte keine Lust auf langweiligen Unterricht.
Klar. Sie ist grad sieben Jahre alt und soll ernsthaft an allen möglichen Unterrichtsthemen interessiert sein, die ihre Kindhaftigkeit nicht beachten.
Zum Schluss hat sie sich mit dem Rücken zur Kamera gesetzt.
Wie gut, dass die Stunde schon fast zu Ende war.

Ich schreibe wieder Bewerbungen. Ein paar mehr Schüler könnten mir wohl helfen ein wenig Freiheit zurückzugewinnen.
Von einer Sprachenschule hab ich eine freundliche Antwort bekommen. Man will mich benachrichtigen, wenn sie etwas Geeignetes für mich findet.
Ich halte das für eine Strategie, die man mit allen Stellenbewerbern verfolgt, um vielleicht von Lehrern empfohlen zu werden. Ich kann mich täuschen.

Montag, 18.10.2021


 

Wieder V gelernt. Ich wiederhole einfache Sätze, die eine Online-Lehrerin auf Yt vorträgt. Auf diese Weise lerne ich Wortschatz, Aussprache und einfache Grammatik.

Eine lange Nachricht an D geschrieben über die Probleme und Freuden der Schüler.

Die Aw-Nachrichten an Goef scheinen nicht mehr anzukommen. Bei meinen verschickten Nachrichten ist nur ein Haken sichtbar. Für verschickt und angekommen sind doch 2 Haken üblich.
Hab Aw auf dieser Maschine hier gelöscht.

Auf Ride-Shoemaker wird darauf hingewiesen, dass es im September eine um 10% höhere Sterblichkeit in D im Vergleich zu den gleichen Monaten der Vorjahre gegeben hat, die nicht durch C erklärt werden kann. Spekulationen kommen auf, dass der Grund dafür Opf-Krop-negnukriw-benen sind.
Das wäre der Hammer.
In den USA wird von Fällen berichtet, wo Kinder statt mit einem Grippe op-stpüff mit einem R-.em-n-OP-TFIG geopfft wurden.

Ride-Shoemaker und seine Crew nennen die Grünen links.
Mir entgeht, was an denen links ist.
ASU-freundlich? Onat-freundlich? Eine reiche Wählerschaft?


 

Heute hat ein wenig die Sonne geschienen. Das tut gut.
Neben mir surrt der Ventilator.


 

Nun noch Sport, dabei tief atmen.

Und dann: Gute Nacht.

 

Sonntag, 17.10.2021


 

Der Unterricht mit Siro und Anne macht Spaß. Anne schaut zwar meist nur verträumt in die Kamera ohne viel zu verstehen. Glücklicherweise steht keine Prüfung bevor, für deren Bestehen ich verantwortlich wäre. Also kann ich sie lassen und die Fortschritte von Siro sind deutlich wahrnehmbar und wenn sie nicht wirklich jeden Tag lernen müsste – online mit den Lehrern ihre Schule in Saigon, könnte Sie Deutsch ziemlich schnell lernen.
Aber so reicht es auch. Sie wird in ein paar Jahren in Deutschland alle nötigen Prüfungen bestehen.

Die Boy Group ist stressig. Die Jungs sind überlastet, kaum fähig zur Konzentration und dabei ein paar Minuten ruhig zu sitzen.
In einer physischen Schule würde ich mit ihnen alle halbe Stunde ein paar Minuten Fußball spielen, seilspringen, Liegestützen oder Klimmzüge machen.
Aber online geht das schlecht.
Phat scheint in einer Werkstatt zu sitzen, aus der die Hammerschläge in den Zimmern der anderen Schüler widerhallen.
Welcher sadistische Vater macht so was: Den Sohn zum Englischlernen ermuntern, das auch bezahlen und ihn dann dabei behindern?

Ich lerne Vietnamesisch und merke, dass ich gerade die Anfangsgründe beherrsche. Die allerdings nicht systematisch. Das kommt davon, wenn man alleine lernt und sich alles aus dem Internet zusammensucht. Na, es wird besser. Es ist eine Herausforderung.

Samstag, 16.10.2021


 

Die heutigen Unterrichtsstunden verliefen ziemlich gut.
Anne lächelt mich freundlich durch meinen Bildschirm an.
Siro wird besser, vor allem ihre Aussprache und langsam kann sie Teile der Grundgrammatik relativ flüssig anwenden. Sie ist unheimlich schnell und könnte D mit mehr Übung sicherlich in einem Jahr bis B1 lernen und erfolgreich die Prüfung (für Kinder, gibt es so etwas überhaupt?) ablegen.
Aber natürlich hat sie sehr viel anderen Stoff zu bewältigen und nicht viel Zeit für Deutsch.
Für Anne ist alles schwierig. Aber sie möchte lernen. Also kann sie das mit Siro und mir tun. Allerdings wird der Abstand zu dem kleinen rundlichen Mädchen immer größer. Hoffentlich nicht so groß, dass Anne aufgibt.

Auch die Boy-Group ging, obwohl es den Jungs unheimlich schwer zu fallen scheint, still zu sitzen.
Vermutlich ist der soziale Druck (woanders) so riesig, dass sie unter großem Stress stehen.
Anne hat ja von Gewalt in der Schule gesprochen. So was macht Stress, Mobbing macht Probleme. Darum sollte man sich kümmern.

Liz, die kleine Liz war heute nicht, wie letzte Woche traurig, sondern fröhlich und hat mir wieder ein paar Herzchen gemalt.
Wie nett das ist :).

Ja und dann war der Unterricht zu Ende. Ich habe ein wenig eingekauft: Linsen und Tofu und ein paar Dosen Bier. Auch Brot bei der netten Bäckerin in der großen Straße.


 

Ich bin ein Stück am Fluss entlang spaziert. Die Menschen tragen beim Joggen Samken. Nach dem, was ich über die Bakterien gehört habe, die man bei so was einatmet, würde ich das nicht mehr tun. Es kommt mir vor, wie esolnnis iereräluQ. Ist das ein rreh-schafts-tnem-Experi?


Heute ist Trainingspause. Aber jetzt werde ich eine halbe Stunde meditieren, abspülen und dann schlafen. Gute Nacht.

Freitag, 15.10.2021

Ein interessantes Video mit Prof. Dr. Oliver Lazar auf yt gesehen, der versucht, die Weiterexistenz der Seele nach dem Tod des Körpers wissenschaftlich zu untermauern.
Auslöser für diese Arbeit waren Erlebnisse, die er nach dem Tod einer Schulfreundin seiner Tochter hatte. Er empfand, obwohl er das Mädchen kaum kannte, eine starke Trauer. Er buchte einen Termin bei einem Medium, die ihn mit dem Mädchen in Kontakt brachte und ihm mitteilte, dass er in einem früheren Leben ihr Vater gewesen sei.
Lazar hat daraufhin eine wissenschaftlich angelegte Studie organisiert und `Beweise´ für ein Weiterleben nach dem Tod gefunden. Leben nach dem Tod – wissenschaftliche Belege | Oliver Lazar im Gespräch

Bei Reitschuster wird eine Studie zu Pipfdurchrbüchen genannt, die zeigt, dass eine hohe Popf-Quote mit hohen Fektions-AZhlen korreliert. Interessant. Pofpen ist gesund-un.

Dominic Thiem hat sich noch nicht pofen lassen und will auf VaxNova warten. Das wird von den Medien kritisch begleitet.

Ich umss zugeben, dass mir die Situation hier in manTiVe eine gewisse Sorge bereitet. Ich habe einfach keine Ahnung, wie ich aus der Hscheiße rauskomme. Vielleicht doch D?
O-H4-??? Aber wo in D?

Vorhin im Park gewesen, wo mich ein Wächter auf das korrekte Tragen der Amsek hingewiesen hat. Derselbe, der mit einem Kumpel vor ein paar Wochen im Fluss ohne Eksam gefischt hat.
Wenn er daran seine Freude hat, soll er´s tun. Trotzdem war ich danach usaer.
Unter den Amsken sind so viele Bakterien, dass ich ein längeres Tragen des Lappens vor Umnd und EsaN nicht verantworten kann.
Probleme beim Lesen?
Aber so schwierig ist das doch nicht.

Den Unterricht für morgen vorgereitet. Jetzt noch ein Gang muz ssulf. Bis morgen, gute Nacht.

Donnerstag, 14.10.2021


 

Viel Regen heute. Wenn die Tropfen gegen die Scheiben knallen und das Gefängnisgefühl im Bauch vibriert, fühlt sich die Bude wie eine Insel an, umgeben von C-Wächtern und Wasser.
Raus darf man ja nur geopft. Wie wichtig Freiheit ist, habe ich noch nie so stark empfunden.
Dominic Thiem will auf Nbobvbabvbax warten. Das will ich auch. Ich gehe davon aus, dass Profisportler von besten Ärzten beraten werden. Aber N hatte ich mir schon länger als Alternative überlegt.
Die neuartigen Opf-tsoffe will ich mir nicht antun.

In Bayern läuft ein Volksbegehren: Landtag abberufen. Wie cool wäre ein Erfolg. 10% müssten sich in die Listen eintragen. Bei 14 Millionen Einwohnern dürften circa 10 Millionen wahlberechtigt sein. Es wäre ein Erdbeben. Direkte Demokratie würde in D viel verändern. Und Bayer könnte ein Anfang sein. Mal sehen.

Der Unterricht mit L lief sehr gut, obwohl ich ein paar Minuten zu spät kam. Ich hatte mich nach einem zweiten Mittagessen für ein paar Minuten hingelegt und wachte zu spät auf.
Der Wecker war unhörbar gewesen, weil das Kopfhörerkabel im Laptop eingesteckt war.

L hat mir ein paar Herzchen auf den Bildschirm gemalt und ihre Schwester (vermutlich) war ein paar Minuten Gast. Über Beides habe ich mich gefreut. Etwas mehr über ihre Herzchen. Ich bin froh, dass wir uns gut verstehen. Sie wird echt ein bisschen besser.

Ich mache mir Sorgen, wie´s weitergeht hier. N – Opf-stopf wäre tatsächlich eine Alternative. Vielleicht kann ich das hier in V auch kriegen. Bis dahin müsste ich durchhalten.

Jetzt geh ich noch in den kleinen Park am Fluss mit dem Springseil und den Handschuhen für die Klimmzüge.

Mittwoch, 13.10.2021


 

Schon halb zwei morgens, also schon Donnerstag. Aber ich darf doch den Mittwoch-Tag jetzt aufschreiben.

Mache mir Gedanken wegen dem Opf-rduck, der hier aufgebaut wird. Es ist ganz normal, so scheint es, dabei mitzumachen. Aber um eventuellen Widerstand zu erkennen, müsste ich die Sprache besser als nur rudimentär verstehen.
Schade, dass D, meine Mentorin sich auf meine letzte Nachricht nicht gemeldet hat. Vielleicht hat sie Angst.

Auch J und seine Familie sind verschwunden. Vielleicht wollen sie sich nicht mit einem auffälligen blonden Ausländer in Gefahr begeben. Zumindest ist das meine vorläufige Interpretation des ausbleibenden Kontakts seit dem Umzug.


Ein wunderschönes Hörbuch von Miriam Georg `Elbleuchten´ zu Ende gehört. Hier mein Kommentar dazu:
Unheimlich spannend, gefühlvoll geschrieben und hervorragend gelesen. Auch lehrreich. Dass es vor etwas mehr als hundert Jahren in Hamburg so viel Elend gab, war mir nicht bewusst. Ich habe mitgefiebert, als Emma die Wunde von Jos Bruder versorgte und offen war, ob er sich infiziert hat und auch, als Lillie bei der `Engelmacherin´ war und gehofft, dass sie das Kind behält.
Danke fürs Hochladen, Schreiben und Sprechen. (yt)


 

Es gibt eine Fortsetzung (Elbstürme), die aber wohl nicht gratis zu haben sein wird. Das darf man auch nicht verlangen. Autoren müssen auch ihr Auskommen haben und brauchen nicht alles umsonst zu veröffentlichen.

Auf Apolut wurde an Assange erinnert. Das habe ich kommentiert:
`Es ist wichtig, dass an JULIAN ASSANGE erinnert wird. Whistleblowern eine Plattform zu geben, ist von unermesslicher Wichtigkeit. Die Mächte, denen er damit in ihre dreckige Suppe aus Korruption und Kriegsgewinnen spuckte, verfolgen ihn. Setzen wir uns für ihn ein. Mit ihm steht und fällt die Freiheit der Information oder deren Reste. Wir können Politiker anschreiben, Bänder um Bäume wickeln, an Mahnwachen in vielen Städten teilnehmen. Ergebnisse? Max Weber meinte, Politik sei ein Bohren dicker Bretter. Ich gebe nicht auf. Irgendwann ist das Brett durch.
Und mit ein wenig Optimismus kann man das Licht am Ende des Tunnels sehen. Freiheit für ASSANGE!´

Nachts war ich noch im Park am Fluss mit Klimmzügen und Seilspringen.

Gute Nacht.


Dienstag, 12.10.2021


 

D antwortet nicht auf meine letzte Nachricht. Ich hoffe, dass das kein schlechtes Omen ist.
Der Opf-rduck ist riesig hier. Aber ich will durchhalten.
Ich brauche eine gute Idee, wie ich aus der Hsceiße hier rauskomme. Gar nicht so einfach.
Geoff sprach von einer asiatischen Ikdtatur und dass ich ein harter Hund sei. Das letzte hat mich gefreut. Das erste ist nervig.
Aber D ist nur ein bisschen besser. Wenn ich an die verschiedenen x-G-Regeln denke, geht mir die Galle über.
Dabei ist doch klar, dass sich erigerungen nicht für die Gesundheit der Menschen interessieren.
Es wäre zum Beispiel ein leichtes Zuckergehalt auf Etiketten identifizierbar zu machen. Aber das Psahn-verkel interessiert sich doch nicht für so was, sondern fürs egschäft.


 

Der Unterricht mit Li ging gut. Die Kleine schien anfangs zu überlegen, ob ich sauer wäre wegen ihrer weinerlichen Mine am Samstag, die sie erst abgelegt hatte, als sie mir 5 Minuten vor Schluss ihren kleinen Hund zeigte.
Aber ich war nicht sauer. Li ist echt cool und ab und zu nicht begeistert, dass sie schon wieder E lernen soll.

Aber das ist doch normal.


Gute Nacht.


 

Montag, 11.10.2021


 

Endlich Tina gefunden. Den Montagnachmittag genossen.

Bao schickte mir eine Nachricht: Ich solle mich op-en lassen.

Ich hätte Angst, schrieb ich zurück, da ein Freund von mir wegen einer Om-ung gestorben sei. Das stimmt ja auch.
Er antwortete: Don´t worry.


 

Auch D, meine Mentorin, meinte, dass ohne O-ung alles schwierig wäre. Aber ich will mich dem Druck nicht beugen.
Die Alternativen sind allerdings begrenzt. Ich denke an den Steppenwolf und daran, wovon ihn Hermine abgehalten hat.
Bei mir gäbe es keine Hermine. Insofern wäre es leichter.


 

Sonntag, 10.10.2021


 

Meine zwei Morgen-Stunden-Mädchen waren gut gelaunt. Anne blickt wenig. Aber sie müht sich und das reicht schon. Sie scheint irgendein Trauma zu haben.
Wie schwer das sein muss: Auf eine ungeliebte Schule zu gehen, wo das Aggressionsniveau hoch ist und Mobbing üblich.

Die Boy-Group erschien mir wie eine Katastrope und Ph hüpfte auf dem Bett rum, um mir zu zeigen, dass er sich das Spielen nicht verbieten lässt.
Vorher zeigte er mir seine neueste Toy-Gun. Als ich das verbat, hüpfte er.
Nhan schaltete das Video aus. Praktisch, weil cih dann nicht weiß, ob er überhautp noch da ist.
Ich klickte beide aus der Session raus.
Phat war übrig. Dem war den Einzelunterricht wohl zu stressig und er verschwand nach ein paar Minuten.
Die Sache ging mir ziemlich nach.


Wie unterschiedlich die Niveaus und Arbeitseinstellungen doch sind!
Liz ist am besten, am leichtesten zu haben. Sie macht die Hausaufgaben. Gut, ab und zu hat sie wirklich keine Lust.


 

Samstag, 9.10.2021


 

Drei Stunden Unterricht, die ganz gut liefen. Nur Phong hatte keine Lust, auf seine Toy-Gun zu verzichten. Tat es dann aber doch.

Es ist gut, dass die Stadt wieder einigermaßen offen ist – zumindest nach innen.
Arbeiten könnte ich aber ohne Po-fung in keinem Klassenzimmer.
Deshalb sind die online-Stunden so wichtig.

Ich genieße die späte Stunde am Fluss, wo ich ungestört trainieren kann.
Wie schön das ist und ab und zu traut sich auch ein Einheimischer ohne Maske auf den Grünstreifen neben dem Wasser.


 

Gute Nacht.

 

Freitag, 8.10.2021


 

Einen schönen Moment gehabt, als mein Nachbar an die Tür klopfte, um mir die Zweitschrift der Promotion zu überreichen, die endlich angekommen war.
Ich hab den Umschlag voller Freude aufgemacht. Die Urkunde war in dem schönen schwarzen Couvert der LMU verpackt. Ich bin sprachlos, dass die netten Sachbearbeiter des Prüfungsamts keinen Cent für Bearbeitung und Verschicken verlangt haben. Immerhin hat allein der Versand fast 10 Euro gekostet.

Ziemlich viel Zeit für die Vorbereitung des Unterrichts verwendet.
Morgen ist mein anstrengendster Tag mit drei verschiedenen Gruppen-/Einzellektionen.

Ich komme mit dem Vietnamesischen weiter. Inzwischen haben sich kleine Anknüpfungspunkte im Gehirn gebildet und der Wortschatz und Sätze sind nicht mehr ganz so neu und die Sprache klingt ein wenig plausibel.

Spät abends, gegen Mitternacht, war ich am Fluss, auf dem Grünstreifen, wo ich Klimmzüge mache und seilspringe.


 

Ein Interview mit dem früheren Bodybuilding Weltmeister Ralf Möller gehört, als der gerade 60 wurde.
Sieht noch super aus und ist noch sehr schwer – circa 114 kg.
Er ist allerdings 1.97 groß. Wow.


 

Nun ist es gleich drei Uhr morgens, also schon Samstag und ich muss in wenigen Stunden aufstehen.
Gute Nacht.

Donnerstag, 7.10.2021

 

Den Anfang einer Podiumsdiskussion gesehen mit Daniele Ganser, Franz Renggli, Friederike Pfeiffer-De Bruin, in der Franz Renggli über kindliche Traumen spricht. Als er betont, wie sehr die Erlebnisse im Mutterleib das werdende Kind berühren, war ich einen Moment sehr betroffen. Renggli geht davon aus, dass Kinder ab dem Moment der Verschmelzung von Ei und Samen bewusste, fühlende Wesen sind und mit beiden Eltern in enger seelischer Verbindung stehen.
Der Begriff der Schuld verliert seine Bedeutung, weil die Eltern auch seelische Traumen zu ertragen haben. Aggression entsteht durch Gefühle von Ausweglosigkeit, auch durch Verdrängen, um überleben zu können. Alle Täter sind so zuerst Opfer und die sich an ihnen vergangen haben, sind auch Täter und Opfer.
Ich habe mir das ja schon oft bewusst gemacht. Drewermann spricht auch darüber, hat eine Vorlesung gehalten und ein Buch geschrieben mit dem Titel: Richtet nicht.
Trotzdem sollte ich immer wieder daran denken. Es ist so leicht, in Selbstgerechtigkeit zu geraten. Wie passend hier der Satz Jesu: Wer ist ohne Schuld, der werfe den ersten Stein.

Liz scheint Spaß in meiner Klasse zu haben. Sie zeigt mir, wie toll sie tanzen kann. Das kann sie wirklich. Ihre Schwester hat heute auch mal in die Kamera geschaut. Cool. Ich könnte noch ein paar Schüler gebrauchen.

Einkaufen gewesen. Der schwarze Fluss neben dem kleinen Gemüseladen mit dem netten Hund fließt seinen trägen Gang. Daneben hat der junge Mann Seilspringen gemacht, der mir schon ein paar mal in die Augen gefallen ist, als er mit Gewichten trainiert hat.

Einen berührenden Film auf Vietnamesisch gesehen. Die Handlung halbwegs verstanden. Die Sprache kaum. Er spielte in Hanoi. Der Protagonist war ein romantischer junger Mann, der einem Mädchen näher kommen wollte, weil die seiner Mutter ähnelte. Allerdings hat ein eifersüchtiger älterer Herr mit der Hilfe von Ärzten den jungen Mann durch Psychopharmaka (vermutlich) zerstört. Sein Erinnerungsvermögen war nach einigen Spritzen verloren.

Ich gehe nicht in den kleinen Park am Fluss, bin müde. Wahrscheinlich morgen wieder.

Morgen ziehen J und N, meine Freunde mit ihrem Sohn Win um. Sie laden mich ein, bei ihnen zu wohnen. Das ist nett. Mal sehen, wie das Haus ist.
Ich würde gerne woanders leben. Das Haus hier ist zu laut. Vor allem der Engländer stört mich.

Gute Nacht.


 

Mittwoch, 6.10.2021

Der Engländer hat wieder Übungen gemacht. Es hörte sich an, als trainierte er dynamische Liegestützen. Nicht so laut, wie die Seilspringerei, aber doch deutlich hörbar und genug, um mich zu wecken. Nun, er braucht das offenbar, wie ein Kettenraucher die nächste Kippe. Trotzdem könnte er das woanders tun. Aber das scheint ihm egal zu sein. Er kümmert sich nicht darum, ob er andere stört oder nicht. Auch sein Motorrad steht im Weg, sodass man die Tür nur in einer Richtung - nach außen öffnen kann, was unpraktisch ist. `Long live the Queen´. Engländer scheinen bekannt für so was zu sein. 
Oder ist das nur ein Vorurteil?
Mein philippinischer Freund erzählte mir, dass er bei seiner Arbeit in einem Hotel auf junge Engländer getroffen ist, die sich weigerten die Nutzungszeiten für den Pool einzuhalten. Die wären eingerichtet worden, weil es in der Nacht Tote gegeben habe.

Báo, der Vermieter möchte sich mit dem Boxer nicht anlegen. Der freundliche Herr ist auch ein wenig leicht für eine ernsthafte Auseinandersetzung.

Einen amerikanischen Film auf Vietnamesisch gesehen - über eine Gruppe von kriminellen Stadt-Hindernisspringern. Tolle Szenen mit Verfolgungsjagden über Dächer und Autos, durch Treppenhäuser.
Ein junger Fahrradkurier trainiert und schließt sich den Stadtartisten an, verliebt sich ein Mädchen, die seine Liebe erwidert.
Bei manchen Filmen auf Vietnamesisch verstehe ich schon Einiges, bei anderen kaum etwas.

Siro hat mir geschrieben, sie habe keine Lust mehr auf Märchen. Aber sie hat auch keine Lust, mir zu schreiben, was sie gerne lernen möchte.
Ich habe ihr geantwortet, dass sie vor allem Spaß haben möchte.
Verständlich. Die Kids werden zugemüllt mich Lernstoff, mit Frontalunterricht. Und nun eben auch noch Deutsch und Englisch bei mir.
Trotzdem kann ich ihr nicht die Zügel überlassen. Schließlich sollen die Kiddies ja auch was lernen. Und billig bin ich sicherlich nicht - für Vietnamesen.

 

Auf Rideschuster de erfahren, dass die offiziellen Zahlen über C-Belegungen in KHern nicht stimmen. Die werden nun langsam korrigiert. Das Ergebnis ist, dass viele Erkrankt geimpft sind. Das Paul-Ehrlich-Institut scheint nun die Bezeichnung Infektionsschutz durch die Opfstoffe gestrichen zu haben.

Ich frage mich, wie ich auch der Nummer rauskomme, ob es Möglichkeiten gibt.
Was, wenn Fau-Tschi einen wirklich gefährlichen V in die Welt setzt? Mit 10%-er, echter Sterblichkeit und hoher Infektiosität?
Ob zu meinen Lebzeiten die Freiheit zurückkehrt? Freiheit ist nicht alles.
Aber ohne Freiheit ist Vieles nichts.

Spät im Park am Fluss gewesen. Mit dem Springseil.
Müde gewesen. Trotzdem Klimmzüge gemacht.
Schade, dass David nicht mehr hier ist. Er war ein interessanter Kamerad, dessen größter Fehler seine Vorliebe für OH_paimma war. Niemand ist perfekt. Nett und intelligent ist der junge Kanadier. Und seit seiner Rückkehr nach Kanada ist er auch geopft.

Gute Nacht.


 








 

Dienstag, 5.10.2021

Wieder ein paar Worte V gelernt und einige mehr wiederholt.
Ging das Lernen früher auch so zäh?
Ich erinnere mcih, dass sich meine Frau Mama, darüber lustig gemacht hat, dass ich mir das Verb appropinquare nicht merken konnte. Sie hatte einen großen Spaß daran, sich über mcih zu amüsieren: Hustenfritzle, Stotterfritzle. Zugleich band sie mich an sich und war die einzige, die mir (neben meinem Vater und den Schwestern vielleicht) Bedeutung verleihen konnte. Nun ist sie in einer anderen Welt und von den vielen Ängsten befreit, die sie gequält haben.

Ein Interview mit Dr. Werner Bergholz gesehen, das mir die letzten Zweifel am OPF-bLOedZIN genommen hat. Es ist unglaublich, wie die Bevölkerung verarscht wird.
Mir ist das seit circa anderhalb Jahren in Ansätzen bewusst geworden, als die Autopsien von Prof. Püschel erschwert wurden.
Auch die Intensivbetten-Reduzierung, die ausbleibende Übersterblichkeit, die unglaublichen Verträge mit den Fiama-Farmen.

Einen dystopischen Film mit Nicolas Cage gesehen, in dem beschrieben wird, wie nach Kriegen und Bürgerkriegen eine Clique die Macht übernimmt. Cage lehnt sich auf und will eine Mutter und ihren Sohn retten.
Er wird am Schluss erschossen. Die Daten, die er dem Jungen überlassen hatte, lösen einen Aufstand aus, dessen Ergebnis allerdings offen bleibt. 

Das ist alles für jetzt. Gute Nacht. Bis morgen.

 

Montag, 4.10.2021

Wieder fühlt sich mein Gehirn an, als hätte jemand Superglue hineingespritzt. Aber das in inzwischen normal (für mich), also brauche ich mir auch keine differenzierten Gedanken darüber machen.

Ich lerne die Tage relativ viel Vietnamesisch. Die Ergebnisse sind bescheiden. Aber das habe ich schon geschrieben.

Ich war spät im Park, habe Seilspringen gemacht und Klimmzüge. Schön, dass der Grünstreifen am Fluss wieder offen ist. Es macht ja auch wirklich keinen gesundheitlichen Sinn, die Natur von den Menschen fern zu halten oder umgekehrt.
Aber es hat Disziplinierungswert und nur darum geht es.
Es geht nicht um Gsndh. Natürlich nicht. Wenn es darum ginge, würde man mit den Menschen anders umgehen.

Aber die rungReig prüft, in welchem Maß die Menschen eingeschüchtert und in dieser Angst gelenkt werden können. Die Ngst ist groß. Natürlich.



 

Sonntag, 3.10.2021

 

Der Unterricht mit der Boy-Group ist sehr zäh. Die Jungs sind müde. Nun bin ich keine Abwechslung mehr, sondern einfach ein weiterer Lehrer, der sie mit Schei.e vollstopft.
Ich glaube, die Kids haben keinen Tag frei. V : opfa et labora.
Deutsch: Imffe und arbeite.

Der Unterricht mit Siro und Anne ist cool, auch wenn die Zwölfjährige kaum was blickt. Sie möchte lernen und das zählt.
Der Lernerfolg wird durch ein von mir vermutetes Schultrauma erschwert. Sie hat Angst vor Gewalt an ihrer Schule, das ist wie Patex im Gehirn oder wie bei mir: Superkleber.

Lange spazieren gewesen. Der Grünstreifen am Fluss ist wieder offen.
Viel gehüpft. Es geht besser. Durstig gewesen und mir seit langer Zeit wieder ein Kokosnuss gekauft. Hat super geschmeckt.

Die ältere Dame dort meinte, ich sähe glücklich aus.
Das hat mich gefreut.
2 sehr starke Jungs machten Kalisthenik etwas weiter flussaufwärts, in der Nähe der Brücke unter der ich mir den Kopf angehaut habe.
Zwei Männer spielten Fußfederball. Ihre Geschicklichkeit hat mich begeistert.
Ich überlege weiter, wie ich aus der Iff-Sche.sse rauskomme.
N-o-f-avaeks. Die Vietnamesen scheinen etwas Ähnliches zu entwickeln, das wohl demnächst zugelassen wird.
Bis dahin müsste ich durchhalten. Ich glaube, das geht.

Lang V-sisch gelernt. Es geht – langsam wie eine Schnecke auf sandigem Untergrund. Aber es geht immerhin ein bisschen.

Gute Nacht.

 

Samstag, 2.10.2021

 

Zum 2. Mal ist das Programm abgestürzt. Ich habe ein wenig den Verdacht, dass der windows-fukcer dahintersteckt, weil ich open off auf seinem fcku verwende.
J´s Frau N hat sich iffen lassen. Mit Asch Sennka. Sie fühlte sich verdammt mies danach.
2 Grazien, Philippinas bei J. Eine Ex-Tänzerin, die jetzt 15 kg zu viel hat. Eine andere, etwas Scheue. Beide geofft wegen ihren Jobs.

Freitag, 1.10.2021

 

Der Lockdown in Saigon ist sehr gemildert. Die Menschen in den Straßen wirken verängstigt. Es ist ein wenig so, als verließe man nach langer Zeit ein Gefängnis.
Dass das nicht übertrieben sein muss, zeigt die Begegnung mit einem Vietnamesen auf der Straße, der mir sagte, er habe heute zum ersten Mal nach vier Monaten seine Wohnung verlassen.
Ich stelle mir vor, dass so etwas ziemlich ungesund ist. Der junge Mann arbeitet als Graphic Designer und sitzt den ganzen Tag vor dem Bildschirm. Am Abend sitzt er vielleicht auf dem Sofa, weil er nicht raus darf. Zwischendurch steht er in der Küche und macht sich etwas zu essen. Dies dürften die gesündesten Augenblicke des Tages sein.

Ich war vor dem Park am Fluss und sah einen Ausländer, der in den abgesperrten Grünbereich eindrang. Ich verwende dieses Wort, weil der Grünbereich abgesperrt ist.
Ken J sagte öfter: Die Macht hat, wer den Ausnahmezustand bestimmt.
Man könnte das variieren: ... , wer die Parks absperren kann.
Denn dies schlägt wegen der Isnnolsigkeit dem Fass die Krone aus dem Mund, dies spottet jeder revnunft. Und dies gerade zeigt die Amcht der Amchtahber.

Ich habe ein neues Springseil gekauft, eine Art Ferrari unter den Springseilen. Damit kann man echt schnell hüpfen.
Das kommt bei mir vielleicht noch. Mal sehen. Etwas schneller als früher bin ich schon.

30. 9.2021

Der Lockdown ist Geschichte. Aber das kann jederzeit rückgängig gemacht werden. Wer Aprks pserren kann, hat auch die Amcht, eine Zeit lahm zu legen.

Als ich zu später Stunde noch mit dem Springseil unterwegs war, sprach mich eine Einsatzgruppe der Polizei an.
"Sprechen Sie Vietnamesisch?"
"Ja, ein bisschen."
Um dann darauf nicht einzugehen, sondern mir auf Englisch zu erklären, dass Saigon noch nicht richtig auf sei. Dies wäre erst morgen der Fall.
Ich solle nach Hause gehen.
Ich hab mich also in Richtung von Baos Wohnung verzogen und unterwegs und ein Stück entfernt, wo viele Hunde waren, ein paar Hüpfer gemacht.
Ich versuche die Küche nun für das Hüpfen nicht mehr zu benutzen.
Oder zumindest seltener.
Der Unterricht mit LIZ lief sehr gut.
Ich hatte viel vorbereitet. Allerdings kam LIZ erst mit einer Viertelstunde Verspätung auf meinen Bildschirm, in das Zoommeeting. Schon das 2. Problem mit Liz´ Mutter in einer Woche.
Hoffentlich geht das nicht so weiter.

Mittwoch, 29.9.2021

Gerade einen schönen Film gesehen: Sabah: A Love Story.
Über eine Exilsyrerin, die in Kanada mit ihrer Familie lebt und sich in Stephen, einen Schwimmer und Schreiner mit schönen Augen verliebt.
Der Bruder, der seit dem Tod des Vaters, der Familie traditionell arabisch vorsteht, ist gegen jede Verbindung mit einem Nichtmuslim.
Schließlich siegt die Liebe über die religiöse Spaltung und alle Widersprüche lösen sich in Harmonie auf.

Vietnamesisch gelernt. Mein Gehirn fühlt sich manchmal an, als hätte jemand Superglue hineingespritzt. Es gibt keine Anknüpfungspunkte. Leichter würde ich Arabisch lernen und lieber und noch viel lieber Russisch.

Aber ich bin nun einmal hier und so lerne ich Vietnamesisch. Mal sehen, wie lange ich noch hier bin – so ungeopft und auf dünnem Eis unterwegs, wie mir der Botschaftsangestellte vor circa einem Jahr gesagt hat.

Nun setze ich mich eine halbe Stunde hin und lasse die Gedanken kommen und gehen und hoffe, dass sich dabei kleine, flüchtige Einsichten ergeben.

Selbst Vietnamesen wissen nicht, ob der Lockdown in 2 Tagen vorbei ist.


Aber heute bin ich über eine Brücke in der Nähe gegangen, die seit Monaten gesperrt war.
Endlich. Es war ein Gefühl, vielleicht ein wenig wie für die Menschen, die 89 in den Westen gekommen sind.

Freiheit ist so wichtig. Wie wenig war mir das bewusst. Ich musste sie erst verlieren, erst eingesperrt sein, um den Wert der Freiheit zu spüren.

Es lebe die Liebe in Freiheit!

Dienstag, 28.9.2021
 

Ich war heute bis in den späten Abend hinein sehr müde und ein wenig traurig, gefühlsmäßig ziemlich weit unten. Es gibt solche Tage bei mir. Am Abend ging es dann besser.
Ich denke an Harry Haller, den Hesse im Steppenwolf – wohl über sich selber redend – sagen lässt, dass er ein extremer Abendmensch sei, der morgens kaum etwas zustande bringt.
Ich empfinde mich auch so, glaube aber, dass das bei mir sehr viel Gewohnheit ist. Wohl wäre es mir möglich, mich an ein Morgenmenschsein zu gewöhnen. Aber es müsste auch sinnvoll sein und dieser Sinn geht mir während der C-Zeit verloren. Es erscheint mir menschenunwürdig über Monate von 18-6 Uhr eingesperrt zu sein. Und so verschlafe ich möglichst viel von dieser unwürdigen Zeit und stehe spät auf, mache dann meinen Einkaufsgang.

 

Beim Unterricht mit Liz fühlte ich mich nicht besser und hatte zum ersten Mal, seit ich in diesem Jahr online unterrichte das Gefühl, dass ich nicht präsent war, nicht konzentriert.
Sicherlich hat dazu beigetragen, dass Liz´ Mutter die letzte Stunde unerwartet storniert hat, weil Liz leichtes Fieber hatte. Die Jobunsicherheit belastet mich sehr. Ich überlebe gerade so und die Stornierung einer Stunde, ein paar Minuten vor Unterrichtsbeginn, ist mir fast wie ein Schlag ins Gesicht.
Auf die letzte Stunde war ich emotional vorbereitet, auf diese heute nicht.
Die Donnerstagstunde wird sicherlich besser.

Jetzt ist es halb drei Uhr morgens und es geht mir besser.
Gute Nacht.


 

Montag, 27.9.2021

 

Ich sollte mich bemühen, meine Ziele – oder wenigstens ein Ziel – klar zu bestimmen. Auch durch die C-Scheiße habe ich das Gefühl gerade so zu überleben.
Gut, ich lerne Vietnamesisch, unterrichte, schreibe ein bisschen und arbeite an meiner Seite.
Aber ich habe keine Vorstellung, was ich eigentlich möchte.
Ist das dumm? Reicht nicht, was ich tue? Was fehlt mir?
Vor allem wohl eine nahe Beziehung, in der ich liebe und geliebt werde, in der ich mich körperlich und seelisch ausdrücken kann und den Ausdruck der geliebten Frau auch haben möchte.

Einen spannenden Film auf us-Englisch gesehen.
Über eine attraktive junge Frau, die vergewaltigt wird und versucht, den Täter dingfest zu machen. Da sich der mächtige Vater einmischt, ist das gar nicht so einfach.
Interessant ist, dass sie Zwillinge erwartet, wobei das Mädchen von ihrem wirklichen Freund und der Junge von dem Vergewaltiger ist.
Höhepunkt ist der Versuch des jungen Kriminellen, sein Opfer umzubringen. Der Vater verhindert das und wird dabei getötet.

In der Küche fragte mich mein englischer Nachbar, ob ich seine Pfanne benutze und nicht abspüle.
Er glaubte mir wohl nur halbherzig, als ich sagte, dass ich wirklich nur in meiner kleinen Kochecke kochen würde.
Er habe, meinte er, alle gefragt. Einer muss also die Unwahrheit sagen.
Aber ich benutze die Küche wirklich nur zum Hüpfen – meist von 21.30-22.15.

Gute Nacht.

Sonntag, 26.9.2021

 

Anne und Siro sind vermutlich durch eine große Menge an Online-Unterricht überfordert und haben, wie sie sagen, keine Zeit zum Deutschlernen. Das macht meine Arbeit schwierig.
Also werde ich mehr Deutsch machen und die reine Englischstunde fällt weg. Englisch dient dann vor allem als Erklärmedium fürs Deutsche. Dabei können die beiden immer noch Englisch lernen.
Wir haben heute in der Mädchengruppe ziemlich viel gemacht.
Nico´s Weg wird ab regelmäßiger Teil des Unterrichts und Orientierung für die Progression.

 

Ein Problem der vietnamesischen Schule scheint zu sein – wie wohl in den meisten Ländern – dass Qualität durch Quantität ersetzt wird. Die Zeit der jungen Menschen ist kostbar und man sollte sie nicht verschwenden. Man quält sie unnötig.
Anne meinte, es gebe Gewalt an ihrer Schule. Sie wirkte wie gelähmt. Merkwürdig, dass diese Gewalt nicht unter Kontrolle gebracht werden kann.
Aber dazu müssten sich gequälte Schüler melden und die tun das oft aus Angst nicht.
Ich erinnere mich, dass die Hauptschule in DKB auch gewalttätig war. Einige Lehrer hatten wohl Angst vor manchen Schülern.


Anne kam eine halbe Stunde später in den Online-Unterricht.
Und Siro wollte rumspielen. Aber dabei kommt nichts raus.
Ich möchte schon, dass die Mädchen Deutsch lernen. Und wenn das tatsächlich passieren soll, muss ich aufs Tempo drücken.
Liz ist weit konzentrierter und leichter zu unterrichten als meine beiden Superbrainerinnen.

Auch die Boy-Group ist motiviert und strengt sich an.

Ich war lange zum Einkaufen unterwegs. Der liebe Hund, den ich jetzt Baby nenne, lässt sich mit Hingabe den Punkt zwischen den Augen und die Stirn streicheln.

Die Wahl in D scheint die SPD als Sieger hervorzubringen. Also ist eine weitere große Koalition möglich oder Grüne und FDP mit SPD. Das ist nicht, was ich mir erhofft habe und scheint ein Weiterso mit winzigen Nuancen zu sein. Würde die FDP allerdings mitregieren, könnte vielleicht etwas mehr Freiheit in Deutschland möglich werden. Hier in V ist meine Situation sehr unsicher. Aber einen diese Opf-stopfe lass ich mir nicht verpassen. Es gibt immer noch den Weg des Steppenwolfes, von dem Harry Haller nur von Hermine abgehalten werden konnte.

Gute Nacht.

Samstag, 25.9.2021


Nur kurz draußen gewesen, um ein wenig Gemüse in der Nachbarschaft einzukaufen.
Ein Bekannter, der länger spazieren war, erzählte mir eine abenteuerliche Geschichte:
`Am Fluss gewesen, dort wo der kleine Park am Wasser entlang führt, wo eigentlich abgesperrt ist. Aber das ist doch Schwachsinn, wo die Menschen doch Luft und Licht brauchen und nicht wie Kellerasseln und Kakerlaken im Dunkeln leben können.

 

Bäume, selten erschienen mir Bäume so schön. Wie lange hatte ich Bäume nicht mehr bewusst wahrgenommen, wie lange war ich nicht mehr unter ihrem beruhigenden Blätterdach spazieren gegangen.
Einen, keinen großen, habe ich umarmt. Es war, als hätte ich einen lang vermissten Freund getroffen.
Dann ging ich weiter am Fluss entlang. Ich war allein. Die gezähmte Natur des Parks umgab mich. Die Sportgeräte standen verwaist – wie Überbleibsel glücklicherer, freierer Tage.
Ein Stück weiter sah ich eine Absperrung, ein Plastikband über dem Fußweg und an dem Geländer, das den Park vom Fluss trennt, versuchte ein Angler sein Glück.
Er sah vergnügt und unbesorgt aus, so ohne Maske.
Als ich näher kam, herrschte er mich an und zeigte wütend in Richtung der Absperrung, wohl ausdrückend, dass ich dahinter verschwinden sollte.
Ich mag keine unfreundliche Behandlung und trotzte seinem drohenden Blick.
Da zückte ein anderer sein Handy. Ich drehte mich um schlenderte in die Richtung, aus der ich gekommen war. Schließlich wollte ich nicht fotografiert und aktenkundig werden.
Eine der C-Wächter folgte mir mit einem Hund und rief mir streng nach und Zeichen gebend, ich solle endlich zurück vor die Absperrung. Das habe ich auch gemacht.´

Das Verhalten von meinem Bekannten ist manchmal schwer nachvollziehbar. Warum legt er sich mit den C-Wachen an?

Ich bin müde. Gute Nacht.

Freitag, 24.9.2021

 

Meinen Freund Jo getroffen.
Sein Sohn hat Spiderman gespielt und ich, vor dem Superhelden Angst zu haben. Das hat beiden Spaß gemacht. Aber Spidermann hörte nicht auf, mich tot zu schießen und löcherte mich ununterbrochen. Sein Freund, vielleicht ein Jahr älter, zog sich eine Nikolausmütze über den Kopf und erschreckte mich damit. Den konnte ich doch schlecht nicht ernst nehmen, wenn ich schon bei Wins Schüssen zu Boden gehe.

Angst, geopft zu werden. Heute war ein C-Doku-Team da. Die Freundin des Australiers brachte mir eine Liste, in die ich Namen und Pof-Status eintrug. So schaffen sich Ompfer Ziele. Wär ein guter Opfer ist, braucht Ziele: Ungeopfte.
Ich bin beunruhigt. Auch die Überwachung, die Datenerfassung mit Bewegungsprofilen, dem Abschaffen des Bargelds, die Pleiten etlicher kleiner Geschäfte erzeugen in mir ein unangenehmes Gefühl.

Das Training in der Küche ging gut. Inzwischen geht das Hüpfen immer leichter, strengt mich weniger an.

Einen französischen Film gesehen, eine Komödie mit dem Titel `Alibi.com´, in dem ein paar junge Männer, Fremdgehern Alibis verschaffen.
Die Liebe macht das Geschäft schwierig. Eine turbulent gedrehte Geschichte mit viel Action, die gut ausgeht.

Morgen das Mädchenteam, die Boy-Group und Liz.

Ich habe eine merkwürdige Angst in mir. Wie viel Freiheit lebt ein Mensch? Welche Zwänge sind so stark, dass sie die Grenzen der Freiheit ausloten?

Gute Nacht.

Donnerstag, 23.9.2021

 

Den Tag relativ gut rumgebracht, vor allem mit Vietnamesischlernen, der Vorbereitung und dem Halten der Englischstunde von Liz.
Die Siebenjährige hat jede Menge Energie und ich scheine es zu schaffen, sie 60 Minuten so wenig zu langweilen, dass sie ohne Pause bis zum Ende durchhält.
Dabei ist die Grammatik durchaus nicht besonders interessant: Pluralendung der Substantive ist s. Was könnte dabei auch spannend sein?
Ich bringe viele Bilder mit Sonne, Mond und Sternen, Regen, Wolken und Brüchen. Viele Bilder mit Kindern und bisher wirkt sie nicht gelangweilt. Sie stellt meine Geduld auf die Probe, kann aber immer noch Fragen beantworten.

Um halb zehn Uhr nachts war meine Sportsession in der Küche. Das Seilspringen geht nun – von einem Bein aufs andere hüpfend – besser. Die Liegestützen mit zusammengepressten Fäusten sind anspruchsvoll.
Die Dehnung des Rückens ist leichter zu machen.

Reit... hat mich auf den Mord in I.Oberstein aufmerksam gemacht und darauf, dass der nun in Richtung einer angeblichen Radikalisierung der Querdenkerszene politisch ausgeschlachtet wird.
Der Gedanke an einen Bürgerkrieg ging mir durch den Kopf.

Eine Videodoku über die Ergebnisse von Pathologen gesehen, die über C-Opfungswirkungen gesprochen haben. Allerdings habe ich den Bericht nicht ganz angesehen, weil er schlecht aufgenommen und die Erklärungen sehr medizinisch waren.
Immerhin werde ich das Mögliche tun, um nicht geopft zu werden.

Einen Filmbericht über die Taj Mahal in Agra gesehen, in der sich das Grabmahl von Mumtaz befindet, der geliebten Frau von Shah Jahan. Wow, eine Liebe für die Ewigkeit. Mumtaz starb im Alter von 38 Jahren bei der Geburt des 14. Kindes von Shah Jahan.
Damals wurde nicht verhütet.

 

Es ist Viertel vor eins (nachts). Ich setze mich ein paar Minuten zum Meditieren hin, spüle dann ab.
Gute Nacht.

Mittwoch, 22.9.2021

Mein Nachbar zwei Stockwerke über mir hat sich, nach anfänglicher Ruhe als Reaktion auf meine Nachricht, wieder zu seiner Normalität durchgerungen und hüpft fröhlich, als wäre er der König der Affen. Nein, ich will Affen hier nicht diskriminieren.
Ich versuche damit buddhistisch umzugehen, was mir nur selten gelingt. Selten, immerhin ist das nicht gar nichts und für einen Haas ist `ab und zu buddhistisch´ doch schon eine ganz schöne Errungenschaft.

Hab heute den Tag mit Vietnamesischlernen verbracht. Es ist erstaunlich, wie wenig ich merke, dass ich diese Sprache lerne und wie wenig es vor allem bei den Vietnamesen durchdringt, dass hier ein Ausländer dabei ist die Feinheiten ihre Zunge in den ausgeklügelsten Differenzierungen und Nuancierungen zu beherrschen. Sie blicken mich, wenn ich meine Wortschöpfungen äußere, fragend an, als hätte ich Mongolisch gesprochen, was ich nun wirklich noch weniger kann.

Es gelang mit heute roten Reis zu kaufen, der überall in den kleinen Läden in der Nähe nicht zu kriegen war.
Ich latschte zu dem Supermarkt, von dem aus eigentlich nur online verkauft wird, zeigte, weil das Personal mein Hochvietnamesisch nicht versteht, eine Verpackung der Reissorte vor, als mich der Türsteher nicht hatte aufhalten können.
Nein, das gibt es nicht, wurde mir bedeutet. Gibt es nicht, verstehe ich in Zeichensprache, die so geht: Simulieren des Reindrehens einer Glühbirne in eine über einem hängende Birnenfassung in schneller Bewegung.
Ich finde das lustig und mache das manchmal nach, um mein Verstehen des hiesigen Dialekts zu demonstrieren. Die vietnamesischen Ostfriesen finden meine Affenhaftigkeit im Imitieren aber offenbar nicht lustig.
Den Reis habe ich selber gefunden und sechs Packungen mitgenommen. Er soll gesund sein.

Joe´s Frau hat noch Linsen auf Lager. Ich mische den roten Reis am liebsten mit Linsen und allem möglichen Gemüse. Das Ergebnis sieht dann lange nicht so gut aus wie es schmeckt.

Eine kurze Nachricht an Sarah Wagenknecht geschrieben. Für den Jorunalisten, der in London...
Es nervt, dass Evrrbecher an der Amcht isnd. Die Knobelbecher der Geeihmdiesnte sollen auch ein wenig Arbeit haben. Wofür werden sie sonst von den Steuerzahlern der Welt finanziert?

Neben mir bläst der Ventilator erstaunlich frische Luft auf meine tropische Bleichhaut.

Ad Aktualität der Literatur: Die ganze mir bekannte Welt gleicht einer Mischung aus einem Schurkenstück von Shakespeare und einer aussichtslosen Geschichte von frnaz Akfka. (Für die Geheimdienstler. Vermutlich können noch nicht alle Suchmaschinen solche Entdrehungen.
Viel Spaß, Jungs.)

Gute Nacht.

Dienstag, 21.9.2021

 

Hallo liebes Tagebuch,
heute habe ich mich relativ gut gefühlt. Es gibt eigentlich keinen wichtigen äußeren Grund dafür.
Alles ist mehr oder weniger wie die letzten Monate auch: Ich darf von 6-18 kurz zum Einkaufen und muss danach wieder meinen Haasenstall hüten. Es sind Kleinigkeiten, die wichtig sind und den Biorhythmus positiv verstärken. Eine davon ist, dass sich Ash immer noch rücksichtsvoll benimmt und heute nur kurz gehüpft ist und es schien so, als hätte er irgendetwas Dämpfendes untergelegt.

Eine andere ist die Freude darüber, dass LIZ ein wenig Spaß an meinem Unterricht hat und manchmal ganz verrückt lacht vor Freude. Ich hatte ihre Stunde von 8-10 Uhr vorbereitet und danach nochmals bis 14 Uhr geschlafen. Das ist nicht zu viel, weil ich erst morgens um vier ins Bett gegangen war.

Meine Einkaufsroutine führte mich wieder zu dem Gemüseladen neben der Brücke über dem dreckigen Wasser. Baby, so nenne ich das Hündchen, war wieder sehr lieb. Die Beine der jungen Verkäuferin immer noch lang und schön und die Tomaten rot und appetitlich.

Als ich zu meinem Training die Treppe runterkam, saß das Mädchen aus Zimmer drei noch am
Tisch und löffelte ihre Suppe, während sie einen Film auf dem großen Bildschirm in der Küche ansah.
Ich begann etwas entfernt zu hüpfen. Ihr australischer Freund kam dann auch.

Mein Vietnamesisch scheint Fortschritte zu machen, ein wenig und sehr langsam. Ich habe wieder einen Film gesehen über eine reiche Erbin, deren Großmutter verstorben ist und ihr ein riesiges Vermögen unter der Bedingung vermacht hat, dass sie drei Monate als Freiwillige in einem Waisenhaus arbeitet. Das reiche, verwöhnte, Modemädchen hat große Anpassungsprobleme, schafft es aber.
Die Großmutter hat ihren Tod allerdings nur fingiert und freut sich, ihre Enkelin, die eigentlich ihre Adoptivtochter ist, nun enger an sich gebunden zu haben.

Eine schöne Nachricht von Geoff auf W-pap gefunden und dreimal angehört.
Seine Bäume sind gewachsen, C ist bekannt, Geoff über NaVimet informiert. Ob ich ohne Omphung davonkomme bezweifelt er. Einfach wird es nicht.
Morgen sollte ich mal wieder etwas mehr für die Seite (hier) tun. Vielleicht ein weiteres Märchen aufsprechen und den Text verlinken. Auch die Preise könnte ich mal posten.

Gute Nacht.

Montag, 20.9.2021

 

Oft kommen mir die Lock-down-Tage eintönig und deprimierend vor. Wir sitzen alle in einem Boot oder in unterschiedlich ausgestatteten Gefängnissen. Mit Geld lässt sich vermutlich auch hier einiges regeln, wie in `wirklichen´ Gefängnissen auch. Kritische Stimmen formulieren, dass es sich um einen Lo-Dow der weniger begüterten Schichten handelt. Die Reichen sind davon nicht wirklich betroffen. Die sitzen in großen Villen mit riesigen Gärten davor und lassen sich von der Unterschicht Essen und Anderes bringen. Oder sie residieren im Penthouse mit Blick über die Stadt und ... (das Gleiche). Ihre Residenzen sind mit allem ausgestattet, wofür die anderen hinausgehen müssen: Sauna, Pool und Fitnessraum, Heimkino vielleicht und unglaublich viel Platz.

Jetzt hab ich mich ein paar Sätze bei den unterschiedlichen Wirkungen der `Pandemie´ zwischen Reichen und Anderen verloren.
Aber eigentlich wollte ich darüber schreiben, dass mir die Tage oft, aber nicht immer eintönig sind.
Es passiert in dieser erzwungenen Gefangenschaft schon etwas, innen drin eben, in Gedanken und Gefühlen der ungewollten Einsamkeit. Und es passiert etwas während der kurzen Spaziergänge, die mich an den Freilauf von Gefangenen erinnern.

Zunächst ist es sicherlich so, dass ich auch ohne LO-do einsam bin. Es gelingt mir nicht oft, die Kontakte zu finden und zu pflegen, die für mich und andere förderlich sind.
Dann ist es auch richtig, dass der LO-do mich davor schützt, die Einsamkeit als Ausdruck eines Charakterfehlers zu sehen. Ich kann also glauben, dass ich einsam bin, weil man mir Kontakte verwehrt, was teilweise ja auch stimmt.
Aber einige Menschen lerne ich in der LODo-Zeit ein wenig näher kennen.
Die Bäckerin von gegenüber nennt mich Yeu, was mir wie ein Kosename erscheint.
Die drei Verkäufer des Tante-Emma-Ladens an der Ecke sind mir vertraut. Sie wurden wohl aufmerksam, als ich für den 14-tägigen Hausarrest zahllose Dosen Bier kaufte. Ein alte Dame fällt mir auf, weil ich alte Damen mag und weil sie nie eine Maske trägt.
Der junge Apotheker ist mir aufgefallen, weil er gut Englisch spricht und sehr freundlich meine Fragen beantwortet.
Der kleine Gemüseladen an der Brücke über das dreckige Wasser ist mein Stammladen geworden.
Heute hat mich der liebe Hund wieder sehr freundlich begrüßt.
Ich grüße etliche Bewohner der Straße, die zur großen vierspurigen Straße führt.
Einige stehen auf Balkonen, andere in Hauseingängen. Sie sind mir vertraut geworden.

Ich bin heute noch ein Stück weiter gegangen, über die große Straße in Richtung desselben dreckigen Wassers über das die Brücke (mit dem Hund) geht, etwas näher bei meiner Gasse.
Ein Frau, die Gymnastik an der (relativ) frischen Luft praktizierte, wies mich an, meine Maske über Nase und Mund hochzuschieben. Ich zuckte als Antwort mit den Schultern und fragte mich, wie sich der Sauerstoffmangel unter ihrer Maske anfühlen mag.

 

In der Nähe des kaum fließenden Flusses jagte eine Hundemeute einem Artgenossen mit erstaunlicher Geschwindigkeit nach – so eine Art kaninisches Mobbing.
Das dreckige Wasser war ganz und gar mit schwimmendem Plastik übersät.

`Der Froschkönig´ auf Vietnamesisch gesehen. Ein amerikanischer Film mit einer vietnamesischen Sprecherin/Übersetzerin. Dabei dachte ich an Dostojewsky, der ziemlich arrogant feststellte, dass Amis keine Seele hätten.
Aufgefallen ist mir, dass fast die ganze bunte Schauspielerschar schrecklich oberflächlich und hohl auf mich wirkte.
Natürlich ist das nicht immer so.

 

Ich begann ein Audio von Tschechow `Ein Duell´. Der Anfang geht über einen Mann, der mit der Konfliktquelle konfrontiert ist, mit einer Frau zu leben, die er nicht mehr liebt.

Gute Nacht.

Sonntag, 19.9.2021

 

Siro fehlte im Englischunterricht. Also hatte ich Anne allein, die mich mit ihren deutlichen Verbesserungen überraschte. Sie spricht mit Spaß und hat mir von einem Lehrer erzählt, der ihr wüste Drohungen hinwarf, wenn sie nicht die unregelmäßigen Verben in den drei Modi erinnerte.
Ich bilde mir ein, dass sie meinen vorsichtigeren Ansatz schätzt. Aber ich kann mich irren.
Anne ist stur wie ein Esel, obwohl oder vielleicht gerade, weil sie dabei ist, sich zu einer schönen Frau zu entwickeln.

Auch die Boy-Group ging ganz gut. Zumindest versuchen die Jungs, sich zu konzentrieren.
Ich stelle mir vor, welchen Schwierigkeiten die drei ausgesetzt sein mögen: die Enge (vergrößert durch die C-Maßnahmen), die Spannungen (dito), die finanzielle Problematik, die vielleicht bei den Eltern der drei noch nicht das Essen beschränkt, aber doch schon spürbar ist (dito).
C-Maßnahmen-Opfer ohne Rücksicht auf Verluste. Ich weiß, das Thema hatte ich schon.

Geschlafen.

Ich bin froh, dass Ash heute nicht störend trainiert hat. Danke dafür. Wäre schön, wenn das anhielte. Aber Seneca, der Stoiker rät, vom Schlimmsten auszugehen, damit es einen nicht böse überraschen kann. Gut, geweckt zu werden ist nicht das Schlimmste. Also kann ich doch davon ausgehen, dass Störungen passieren werden und mich freuen, wenn sie ausbleiben.

Wieder einen vietnamesischen Film gesehen. Wieder über die Liebe; diesmal zwischen einem Schuljungen und einem blinden Mädchen. Wieder bleibt die Liebe unerfüllt. Warum habe ich nicht verstanden. Nur dass das Mädchen irgendwohin fliegt.

Oskar Lafontaine hat auf fb etwas zu einem möglichen vergessenen A-Krieg veröffentlicht. Dazu habe ich kommentiert. Fb zensiert das und so bleibt das wohl unsichtbar, außer für mich.

Morgen sollte ich endlich etwas für Julian schreiben. Vor der Wahl wäre das wichtig.

Gute Nacht.

Samstag, 18.9.2021

 

Relativ früh aufgewacht und dann wach geblieben. Der Engländer-Boxer hat um sieben schon was für seine Beinarbeit getan und ist mit dem Seil gehüpft, dass das Gebäude gewackelt hat.
Ich war dann richtig wach.

Um 10 Uhr hatte ich meine Mädchen aus My Tho: Anne und Siro, die auch die leichtesten Regeln der deutschen Grammatik nicht anwenden können, auch dann nicht, wenn ich sie neben die Wörter stelle, aus denen sie Sätze bilden sollen. Die Unterschiede zwischen ihrer und meiner Muttersprache sind wohl einfach zu groß. Sie werden also möglichst viel ohne Regeln lernen und im Laufe der Zeit werde ich ihnen die Prinzipien des Deutschen mehr und mehr erklären.
Fortschritte machen sie schon, vor allem im Bereich Wortschatz und das ist schon sehr viel.

Die Boy-Group ist motiviert, sodass die strenge Ermahnung Dangs, die an der Stunde teilgenommen hatte, gar nicht notwendig war.

Auch die Nachmittagsstunde mit LIZ ging ganz gut. Schön war, dass die Kleine ganz am Ende der Lektion plötzlich zu sprudeln schien vor Energie und Lernlust und ihre Scheu fast ganz verloren hatte.

Irgendwann eine Nachricht an Ash, den Boxer geschrieben: Hi Ash,

 

as you know I moved one floor down because of your skipping. That was a lot of fun.

Your training is still very loud in the third floor. It´s the construction of the building. Everybody below can hear you.
Why don´t you check it out or ask your gf to do so? David in room 7 who is back to Canada complained about the noise.
That´s why I train in the kitchen.
I woke up at 7 today because of your trainig. I understand that you might be stressed out – maybe because of our common situation. Lockdown is ________ not good.
I´m stressed, too. It´s a tough time.

Would you please be so kind and start your training in the afternoon or use the kitchen?

Thanks

Michael

 

Als hätte ich sonst nichts zu tun.

Es ist kurz nach Mitternacht. Morgen wieder die Mädchen (Siro und Anne) zuerst mit Englisch.
Englisch geht besser, weil sie das schon ein wenig besser können und ich vor allem Sprechen initiieren kann.

Ja und dann um 13 Uhr noch die Boy Group. Ich bin froh, dass ich beide Lektionen schon vorbereitet habe. So muss ich sie morgen nur noch geben.

Regen klatscht gegen die Fenster meines Zimmers. Ausgangssperre und Regen. Durch den Regen fühlt sich das Eingesperrtsein ein klein wenig leichter an. Rausgehen will ich dann eh nicht.

Gute Nacht - Danke für den Tag.

Freitag, 17.9.2021

 

Lange nach einer Apotheke gesucht, in der ich Tina finden kann. Die bekannte neben dem bekannten Hotel hatte geschlossen. Nicht weit davon hatte eine neue Apotheke eröffnet. Die sah nach der Filiale einer Kette aus. Ketten sind das neue Bio, sind in und hipp. Da weiß man, was man hat. Spaß mit ein wenig Sarkasmus.

Als ich in meine Gasse einbiegen wollte, wurde ich weiter geschickt. Das Rrangsalieren mit C geht weiter. Die Macht hat, wer über den Ausnahmezustand bestimmt (KfM). ERRgierungen, die Kriege machen können, können noch ganz anders. Gibt es Menschen, die daran zweifeln? Gibt es.
Viele lgauben immer noch daran, dass Eegierungen nur das Beste wollen für die ihnen navertrauten Menschen.

Ungefähr vierzig Minuten mit Sophie gesprochen. Wir haben viel gemeinsam. Sie setzt sich circa acht Stunden pro Tag für unseren Helden ein.
Hatte das Gefühl, dass mein Französisch stockend geht. Außer ein paar Sätzen hat S nicht D gesprochen.
Sie lebt in der Bretagne hat zwei Töchter und ist Jahrgang 58. `Un bon Cru´. Das klingt lustig.

Gerade einen Film auf V gesehen über eine junge Liebe zwischen einem Mädchen mit einer Tochter und einem Jungen, der sich in sie verliebt. Auf Anh yeu Em reagiert sie nicht so wie er das möchte und so geht er weg und weint im Regen.

 

Vorhin ein Video auf yt geladen: Der Froschkönig oder der Eiserne Heinrich.

Es ist jetzt wenige Minuten nach Mitternacht. Muss noch ein wenig den Unterricht für morgen überdenken. Drei Klassen. Anne und Siro, die Boy Group und Liz.








 

Donnerstag, 16.9.2021

 

Einen Vortrag von Wolfgang Wodarg mit dem Titel Risikobewertung der Corona-Impfstoffe gehört.
Der Mann – Politiker und Arzt – ist mir sehr sympathisch. Was er sagt, zeugt für mich von Sachkenntnis (da kann ich mich irren, weil ich ja keine Ahnung von Impfungen habe) und er wirkt wie jemand, dem Menschen am Herzen liegen.
Über den Impfstoff Onvaxax hat er nichts gesagt und nur wenig über das, was Strecker entwickelt hat.

 

Ich war in einem Supermarkt (Bach Hoa San) einkaufen, wo man mich ausnahmsweise reinließ, obwohl der Betrieb auf Lieferungen umgestellt wurde. Die Bevölkerung wird also mehr und mehr daran gewöhnt, zu Hause zu bleiben, im Home Office zu arbeiten und sich per Kurier das Essen bringen zu lassen. Eine schleichende Umerziehung ist im Gange.


Der Unterricht mit LIZ war o.k. Das Mädchen wirkte müder als das letzte Mal und immer noch scheu, fasste am Ende wieder Vertrauen.
Leider haben die Eltern die Dauer der Lektion reduziert. Statt wie geplant 2 h werde ich immer nur eine Stunde unterrichten. Drei mal die Woche. Mehr hat auch wenig Sinn. Denn die Konzentrationsfähigkeit einer 7-Jährigen ist begrenzt.

Am Abend einen Vortrag von K Je gehört, den er in der Schweiz gehalten hat. Er ruft zum Widerstand auf und macht mit Recht geltend, dass wir eine genügend große Zahl von Menschen sind, die mit der Idktatrur nicht einverstanden sind und nicht an C lgauben.

Das Training heute Abend ging nicht schlecht. Ich gewöhne mich mehr und mehr ans Skippen.
Allerdings hatte ich Probleme mit dem Surftraining, dme Pop-Up. Dabei schmerzte das Handgelenk, sodass ich abbrach.

Mittwoch, 15.September 2021

 

Ein wenig Hoffnung bestand, dass die Ausgangssperre aufgehoben würde.
Dieser Funken erlosch schnell und hätte ich die Zeitung gelesen, hätte ich es wissen können.
Dang hatte es angedeutet, trotzdem hoffte ich ein wenig, dass die Sperre rechts von unserer Gasse verschunden wäre, wenn ich in die Richtung der großen Straße blicken würde.
Sie war noch da und eine weitere Wache war als Verstärkung herangezogen worden, um Typen wie mich oder echte Freiheitskämpfer in die Schranken weisen zu können.

Dieser permanente Freiheitsentzug bringt die wohl gewünschte Wirkung: Die Menschen werden ein wenig hier, ein wenig da folg- und fügsamer, gewöhnen sich, werden bereit sein, sich weiter unterzuordnen, wenn das von boen verlangt wird.
Ich fühle mich schlecht in meiner eingesperrten Einsamkeit. Es hilft ein wenig, ein paar Sätze darüber zu schreiben. Schreiben ist schön, solang es nicht böswillig verrissen wird.
Ich denke an den großen M. Reich-Ranicki, den intelligenten Kritiker, der so viel verrissen hat. Sogar an Hesse hat er kein bedeutendes Haar gelassen. Für ihn war der Dichter des Steppenwolf kein Großer. Gut, das wäre nicht MEIN Problem. Es gibt nicht die Frage, ob ich ein wichtiger Schreiberling bin. Ich bin es nicht. Trotzdem möchte ich nicht, dass man mein Schreiben unfreundlich verreißt. Also, es passiert nicht. Das ist der EINZIGE Vorteil des Unbekanntseins: Es gibt niemanden, der einen verreißt. Und so kann mir Schreiben Spaß machen, ernähren kann es mich nicht. Und der Spaß ist auch dadurch eingeschränkt, dass kaum jemand liest, was ich zusammentippe.

Die Ausgangssperre ist also um zwei Wochen verlängert. Dann ?
Ich überlege, welche Äschden dadurch angerichtet werden. Welche weiteren kleinen Geschäfte zerstört werden, welche Herzkranken diese Perspektivlosigkeit, dieses Weggesperrtsein nicht aushalten und tödlich verlaufen. Gestorben ist man dann an C. Denn die Viren sind ja auch da und dürfen nicht vernachlässigt werden. Und cpr-mäßig lassen sich C-Spuren immer nachewisen.
Die Bawehr zu stärken wäre wichtig. Natürlich. Und man pserrt Parks mit Sportgeräten ab.
Spaziergänge an der frischen Luft sind iwchtig. Man müsste den Menschen das erlauben.
Halt. Das stimmt so nicht. Man hat kein Ercht, es ihnen zu verwehren. Aber es eght ja nicht um Egusndheit.

Der liebe Hund war wieder da, als ich Tomaten, eine Zwiebel und eine Gurke gekauft habe.

Spät nachts habe ich einen koreanischen Film mit vietnamesischer Sprecherin gesehen. Eine Liebesgeschichte zwischen einem großen sportlichen Jungen und einem kleinen hübschen Mädchen. Die Beziehung war voller Probleme und verlief in einem Hin- und Her, in einem Zueinander und Weg-von-einander. Ich habe an AO gedacht und wieder Vieles bereut.
Aber das Ende hat mich mit mir und uns versöhnt. Als die Frau dabei war, einen anderen zu heiraten, wünschte ihr der ehemalige Freund alles Gute und half ihr ins Glück und sich dabei, sie loszulassen. Darum sollte ich mich auch bemühen.

14.9.2021

Ein Kommentar auf Apolut zu C-Statistik-Evra(r)sche, den ich wegen eines PW-Problems dort nicht platzieren konnte:

Sehr interessant, danke. Ich hatte nicht daran gedacht, dass man Todesfälle auch in Bezug zur sich verändernden Altersstruktur eines Landes in Beziehung setzen muss, wenn man relevante Aussagen über Sterblichkeit machen will.
Dass die Zahlen in D allerdings so plump getürkt sind, liegt wohl daran, dass die Manipulierer davon ausgehen, viele Menschen hätten einfach keine Energie, sie zu hinterfragen. Dass es üblich ist, C-tot auf Leichen zu `stempeln´, die irgendwann mal pcr-positiv getestet wurden, ist doch allgemein bekannt und auch dass das keine Aussagekraft hat. Aber wenn man die ganze Zeit mit Propaganda überschüttet wird, hat die einfach Wirkung und es ist schwer, sich dagegen zu wehren.
Ein Eindruck aus dem Land, in dem ich lebe: ... Hier gab es die ersten (circa) 6 Monate in die `Pandemie´ hinein KEINE `C-Toten´. Es gab leichte Lockdowns und V wurde beglückwünscht zum gelungenen Umgang mit der `Pandemie´.
Seit ein paar Monaten wird das Narrativ umgeschrieben. Seitdem gibt es Lockdowns unterschiedlicher Strenge und seitdem sind circa 95% aller `C-Toten´ von über 15 000 statistisch erfasst. Eine massive Ompfpropaganda ist am Laufen.
Vor ein paar Tagen endete ein 14-tägiger Hausarrest für alle Bewohner S und anderer großer Städte.
Wie viele Menschen daran gestorben sind? Obdachlose sieht man nicht mehr auf den Straßen schlafen. Wo sind die hingekommen? Kleine Geschäfte verschiedenster Art wurden geschlossen – zum `Schutz´ der Gesundheit. Schulen sind geschlossen. 650 000 Kinder (12-18) sollen auf Vorschlag des KULTUS-Ministers ! Geompft werden.
Journalisten werden hier für regierungskritische Berichterstattung verhaftet. Die Strafbarkeit von Falschinformationen über C-Maßnahmen wird öffentlich gemacht.
Trotz der orchestrierten XY-`Gesundheits´ - Ompfprop möchte ich an den Journalisten erinnern, der in London in Haft sitzt, weil er Kriegsverbrechen veröffentlicht hat.
Wir brauchen solche Menschen, wenn wir aus dieser Nummer wieder rauskommen wollen.

 

Ich habe eine neue Online-Schülerin, die mir Dang vermittelt hat. Ohne Dang wäre ich wirklich verloren. Sie ist wie ein lieber Schutzengel zu mir.
Liz (ihr englischer Vorname) ist sieben. Ihre Mutter hat sie vor der ersten Stunde heute als shy beschrieben. Dies würde sich aber legen.
Ein zurückhaltendes braves Mädchen saß dann auch vor mir und hat zunächst kaum etwas von sich gegeben. Dann taute sie ein wenig auf und wurde lebendiger und hat auch mehr gesprochen.
Es scheint, dass wir miteinander können. Danke dafür.
Ihre Mutter will, dass Liz aktiver ist. Sie vergleicht sie mit dem Superbärchen, meiner süßen Siro aus My Tho. Das wäre vielleicht so, als würde man mich mit Einstein vergleichen, einfach unpassend.
Liz hat Spaß am Englischlernen und den soll ihr niemand, auch ihre Mutter nicht mit Vergleichen austreiben.
Beim Einkaufen habe ich heute den lieben Hund nicht gesehen. Vielleicht hatte er einen Ompftermin.
Einen wunderhübschen animierten Film auf Vietnamesisch gesehen über zwei Waisenkinder, die aus dem Heim ausbrechen und in Paris ihr Glück machen. Das Mädchen möchte Tänzerin werden und schafft es tatsächlich, sich als die Beste der kleinen Nachwuchsratten hervorzutun.
Unheimlich schöne animierte Bilder.
Ich habe an das Sci Fiction Buch über Hollowworld und eine Zeitreise gedacht, in dem eine künstliche Welt schöner als die Natur ist.
Unrealistisch ist das nicht. Wenn man an die vielen natürlichen Grausamkeiten denkt, an den umfassenden Machtanspruch von Kali und vor allem an die natürliche Gemeinheit von uns Menschen. Vielleicht könnten wir nur über eine genetische Veränderung friedlich und sozial werden.
Das einzige und UNLÖSBARE Problem scheint allerdings zu sein, dass man eine solche Umwandlung des Menschen niemanden anvertrauen könnte. Sicherlich nicht Typen wie Afuci oder Rdosten.
Leider gilt, dass fast alle Oplitiker Evrbrecher sind. Und so werden wir darauf vertrauen und uns anstrengen müssen, langsame Verbesserungen an uns selber herbeizuführen.
Gute Nacht – danke für den Tag.

Montag, 13.9.2021

 

Auf Indonesisch gibt es den Ausdruck `Gummizeit´ (jam karet), was so viel bedeutet, dass man den Zeitpunkt einer Verabredung nicht so genau zu nehmen braucht und auch etwas später kommen darf.
Wie das funktioniert, wissen wohl nur Indonesier selber, denn wenn man mit dem `cum tempore´ erst einmal anfängt, ist es schwer einzuschätzen, wie weit man damit gehen kann.
Aber Gummizeit bedeutet für mich hier während des Lockdowns in HCMC auch, dass die Zeit, ohne Zoom-Verabredung und die Wahrnehmung meines Training von 21-22.15 in der Küche ihre Kontur, ihren Wert, ihren Sinn verloren hat.
Zeit steht auch in Beziehung zu Raum, zu Entfernung, die ich in bestimmten Zeitmaßen durchmessen kann.
An den Wochenenden vor dem Lockdown war ich in My Tho, in der Kinderschule, bin dorthin mit dem Motorrad gefahren. Müde gewesen, gekämpft, aber bewältigend. Dann die Rückfahrt, das Tempo, 125 km/h für ein paar Meter. Zeit und Raum sind die menschlichen Dimensionen und Einschränkungen der Freiheit.
Zeit ohne Raum, die Verbannung auf einen Punkt, ist Gefängnis.
Das Ende von Zeit und Raum ist der Tod. Aber ob es den so gibt oder ob dann etwas ganz anderes sein wird, kann ich beschränktes Zeit-Raum-Wesen nicht sagen.
Ich merke, wie sehr mir Freiheit fehlt, seit sie mir entzogen ist.
Was nehmen sich diese Üfrze heraus, mich einzusperren, mir Ompfangebote zu machen? Erigerung? Menschliche Existenzen werden am Fließband vernichtet. Menschen werden zu Bettlern degradiert und man gibt ihnen die trügerische Sicherheit vor dem Ivrus sicher zu sein.
Sterben an Bewegungsmangel, an Depression, an Alkoholismus, Mangel- und Fehlernährung, an Selbsttötung geht in Ordnung, scheinen die Evrantworrrtlichen anzudeuten. Aber gegen den Ivrus werden wir dich Omphen, ob du willst oder nihct.


Aber wo könnte ich hin? Dänemark hat die Maßnahmen eingestellt. Ob das Schule macht? Für D? Für Dänemark bin ich zu alt und ohne Moos? Nix Los.

Hier werde ich ohne Omphung nicht mehr mit Menschen arbeiten können. Digital geht noch.
Aber einkaufen? Wird das auch erschwert? Werde ich einen Davidsstern tragen müssen?
Um nachzuempfinden, wie es den Ujden ergangen ist?

War wieder bei der Frau mit dem süßen Hund, vor der Brücke über dem trüben Wasser Gemüse einkaufen.
Der Hund begrüßt mich, als wäre er in mich verknallt.
Ansonsten: Den Unterricht für LIZ vorbereitet.
Vietnamesisch gelernt. Ich verstehe nun viel, wenn ich die Untertitel lese – haha.

Gute Nacht.

Sonntag, 12.9.2021

 

Ich bin um acht Uhr schwer aufgewacht, vermute Träume, die ich nicht erinnern konnte.
Wenn ich sie erinnern kann, scheint es besser zu sein, auch wenn es schwere Träume sind.
Bewusstsein ist gut für den Träumenden.

Es ist jetzt schon drei Uhr nachts. Ich bin aufgewacht, habe von Tante Inge und Mutter geträumt. Die beiden sprachen darüber, dass Tante Inge ein wunderschönes Wohnzimmer vererben will ??? : Viel Holz, erinnere ich mich an die alte Uhr von Inge im Meisenweg 6 ???
Aber warum sollte Inge das Zimmer meiner verstorbenen Mutter vererben???

Dann spreche ich über meinen Vater. Dass ich versucht hätte, ihn zu erreichen – als Vater und Mensch – dass das aber wohl schwierig (gewesen) sei.

Der Englisch-Unterricht heute mich Anne und Siro ging besser als die Deutschstunde am Samstag. Das ist eigentlich immer so. Ich muss nicht so sehr drängen, nicht so zur Konzentration anregen. Siro hatte unerwartet Probleme mit dem Konzept `half past´ im Englischen bei Uhrzeit-Angaben.
Es tat Anne gut – glaub ich – dass sie Siro helfen und erklären konnte, auf Vietnamesisch.

 

Die Boy-Group hat mich heute mehr angestrengt als gestern und letztes Wochenende.
Die Jungs sind o.k. , aber das Motivieren, das volle Power gehen, fordert mich manchmal bis an meine Grenzen. Und heute Nachmittag war das der Fall. Ich hoffe, dann nur noch, dass die 90 Minuten bald rum sind und versuche zugleich `Alles´ zu geben.

Ich bin im Regen gegen 17 Uhr zu der Brücke über das schmutzige Wasser gegangen, wo die Gemüsefrau wohnt mit dem lieben jungen Hund. Der hat mich auch freudig begrüßt. Das ist seit wenigen Tagen eine ganz besondere Freude, seit ich den Rüden eben kennenlernen durfte.
Das Mädchen saß bei der Frau und ist vermutlich ihre Tochter. Sie erschien mir heute arg gezeichnet vom Leben. Sie tat mir ein wenig leid und ich glaube, dass eine Beziehung zu der jungen Frau nicht freudvoll wäre.

Ich war ohne T-Shirt in den nur kurz heftig fallenden Tropfen unterwegs.

 

Am Abend habe ich Beauty and the Beast auf Vietnamesisch gesehen.
Eine sehr gut gemachte Trick-Version mit unglaublich gelungenen Einstellungen von Stein-Riesen, die das löwengesichtige Beast, zum Leben erwecken und gegen eine Bande von Räubern in den ungleichen Kampf führen kann.
Nachdem der löwengesichtige Tier-Mann scheinbar tödlich verwundet ist, verwandelt er sich in den wirklichen Mann, der in ihm steckt, als seine Liebste einen Pfeil aus seiner Brust zieht. Also werden die beiden als menschliches Liebespaar glücklich zusammen. Am Ende wird deutlich, dass die Schöne Erzählerin des Märchens, ihren Kindern die eigene Geschichte erzählt.

Dang hat mir den Kontakt zu einer Frau aus Saigon vermittelt, die einen Englischlehrer für ihre Tochter sucht.


Dang ist gut zu mir. Die erste Kontaktaufnahme mit der Mutter von LIZ, eine Schulkameradin von Siro, habe ich leider `verschlafen´. Der Unterricht heute war ja auch anstrengend.

Gute Nacht. Ich bin froh, dass ich den Traum erinnern konnte.

Samstag, 11. September 2021


Vor 20 Jahren wurden die Twins in New York angegriffen. Dafür wurde Afghanistan bombardiert und 20 Jahre lang besetzt, obwohl die meisten (offiziellen) Attentäter aus Saudi Arabien stammten.
Tausende Zivilisten wurden durch Drohnen ermordert. Ein ausreichender Grund für eine außergerichtliche Hinrichtung war das Tragen von Waffe und Bart. Bei Michael Lüders habe ich erfahren, dass die Kombination (Waffe-Bart) in Afghanistan normal ist.

Als Krieg gegen den Terror wurde auch der Angriff auf den Irak verkauft. Syrien wurde zum großen Teil zerstört.
Mit Libyen wurde eines der reichsten Länder Afrikas, in dem Frauen studieren konnte, in dem es kaum Armut gab, der Führung beraubt und islamistischen Chaoten als Beute vor die Füße geworfen.

 

Der Unterricht mit Anne und Siro ging ganz gut. Die beiden arbeiten außerhalb der Stunden etwas zu wenig. Deshalb muss ich Alles 1000 mal wiederholen.
Die Boy-Group ist anstrengend. Phong flippt aus. Aber es geht schon.
Langsam werde ich zum Kinderlehrer.


Geld geholt. Am Automaten. Dafür musste ich wieder eine Sperre überqueren.

Dann habe ich noch eingekauft, den lieben Hund wiedergesehen, neben dem dreckigen Fluss. Die Augen des jugendlichen Tieres sind zum Verlieben schön.
Ich freu mich, dass er mich auch zu mögen scheint.

Auf der Brücke über den Drecksfluss einen jungen Highschool-Absolventen, der durch C ein Jahr verloren hat.
Auf meine Frage, was er von den C-Maßnahmen hält, kam die interessante Antwort: Die sind gut für die Umwelt.
Nein, vor C habe ich keine Angst, meinte er noch und lud mich zu einem Badmintonspiel auf das Grundstück ein, wo sein Vater (Familie?) lebt oder arbeitet.

Freitag, 10.9.2021

Vor allem habe ich an der Seite hier gearbeitet. Ich beschäftige mich gern mit Sprache.
Mein Lieblingsstück im Theater auf yt aufgenommen, die
Ringparabel mit Nathan.
Die Aufforderung, dass Religionen ihren Wert durch das Leben erweisen, durch Freundlichkeit und Frieden, zeigt eine schöne mögliche Entwicklung auf.

Ich will das auch utopisch auf Länder übertragen, die sich ja auch durch Friedlichkeit und Hilfsbereitschaft hervortun könnten. Es gibt viel, was wir ein wenig besser machen können. Und wir können sanft darauf hinweisen, ohne missonarisch zu sein. Wir können ermutigen, wir müssen nicht zwingen und schon gar nicht bombardieren und behaupten, in der Pflicht dazu zu sein.
Nathan der Weise, Lessing, ein großer Dichter und Jude.

Im Regen bin ich zu Joe´s Essensverteiler gelatscht.
Joe hatte keine Zeit oder hat geschlafen. Vielleicht stelle ich für den Laden auch eine Gefahr dar??
Ein Tse-Maßnahmen-Zeptiker, der im Regen hone Amsake rumläuft und von C-Wächtern daran gehindert wird, über Tse-Absperrungen zu klettern.
Ich werde ein bisschen mehr Distanz halten zu Joe, bis zum 15. Dann wird es wohl etwas besser werden.

Donnerstag, 9.9.2021

Gegen Mittag hatte der Himmel einen Weinkrampf. Die Nachbarn unten stellten ein blaues Fass und viele andere Behälter zum Auffangen des Regens unter die Dachkante ihres Wellblechs.


Es fühlt sich merkwürdig an, nicht zu wissen, ob diese merkwürdige zwischenmenschliche Situation staatlicherseits aufrecht erhalten wird. Es ist, als hätte mich ein Magier in eine Geschichte von Kafka gezaubert und nun muss ich sie bis zum letzten Wort durchleben.

Eine Nachricht von Gunnar, dass Wellen kämen, er sie aber nur hören könne, wenn der Wind günstig ist.
Es sieht so aus, als verdürbe man den Menschen den Spaß am Leben – mit Absicht. Die Menschen werden krank an ihren Seelen. Dann kann man sie besser lenken. Das Brechen des Willens mit Angst und Gewohnheiten ist eine perfide Methode, Macht zu vergrößern.

Es fehlt etwas, worauf ich mich freuen könnte.
Auf Anne und Siro? Am Wochenende? Und auf die Boy-Group, deren erste und zweite Online-Stunden ganz gut gelaufen sind.

Reisen? Für mich gibt es nur eine Reise, die ich mir leisten könnte.
Umsonst ist der Tod. Ja, und der kostet das Leben.

Beim Einkaufen, die hübsche langbeinige Frau wiedergesehen, die mit ihrer Familie ein Geschäft neben der Brücke über das dreckige Wasser hat.
Das Training in der Küche ging gut. Klimmzüge, ein wenig Rückendehnung.

Einen Kinderfilm auf Französisch gesehen. `Supermaitresse´.
Eine Grundschullehrerin wird zur Superhelding und rettet Tiere.
Alles für heute. Gute Nacht. Gleich 2 Uhr morgens.

Mittwoch, 8.9.2021


Der boxende Engländer hat wieder demonstriert, dass es ihn nicht interessiert, ob sein Hüpfen das Haus erschüttert, Nachtarbeiter aus dem Bett oder in den Wahnsinn treibt oder Ratten und Kakerlaken in häusliche Gewalt. Der prügelnde Brite lässt nicht zu, dass sein Sport sozial verträglich ist, denn das ist das Fressepolieren ja auch nicht und darum geht’s doch. Wenn er hier rücksichtsvoll ist, dann wird er demnächst seinen Gegner vor jeder linken Geraden fragen, ob die auch ankommen darf und dann kann er sein Hobby auch gleich an den Nagel hängen und das Hüpfseil auch.
Ich stelle mir vor, dass ich das Ding in kleine Schnipsel schneide. Aber das trau ich mich nicht. Außerdem ist er immer sehr höflich, wenn wir uns im Treppenhaus begegnen. Echt englisch eben: Fresse polieren geht, aber nicht ohne höflich zu sein. Passend ist, dass der Typ Ash heißt. Eine kleine Abwandlung des Namens, die jeder Deutsche in dem beschriebenen Zusammenhang leicht hinkriegt und schon beschreibt der Name, was der Engländer ist. Nomen est Omen.
Für Ausländer ist das schon schwieriger. Wer es von meinen nicht-deutschen Lesern ohne Probleme schafft, hat fast Muttersprachenniveau.

Ich hab heute ein wenig Sonne abgekriegt, die sich mit Mühe durch Wolken gekämpft und dann durch mein Fenster gestrahlt hat.

Das Einkaufen verlief relativ stressfrei. Ich bin am Ende der Gasse nicht rechts gegangen, um die Sperre zu überwinden, sondern links. Hab 500 Gramm Kaffee gekauft. Welch herrliches, von echten Yogis verpöntes, Lebenselixier! Hab einen Kohlkopf (nein, nicht Helmut – Gemüse) geschenkt bekommen, den ich eigentlich kaufen wollte. Aber es war eine Verteilerstelle eingerichtet wohl für Menschen, die durch die C-Maßnahmen in Not geraten sind. Hübsch: Ich stelle mir vor, wie ich einem Angler, der fröhlich am Ufer des Mekong steht, die Rute zerbreche. Und dass ich ihm dann einen kleinen Fisch schenke.
Lieferketten werden zerschlagen. Menschen werden arbeitslos und verrückt, Kinder drehen durch, weil sie im Stress alles vergessen haben, was sie je in der Schule gelernt haben. Und dann komme ich mit ein paar Mohrrüben, einem Kohl, zwei Packungen Nudeln und sage: Viele Grüße von der Ergierung. Die macht das alles zu eurem Wohl und wenn ihr daran öffentlichkeitswirksam zweifelt, dann werden wir euch öffentlichwürgsam in die Mangel nehmen. Denn seit HCM solltet ihr wissen, dass die Partei recht hat und dass es da keine Ausnahmen gibt.

Mit dem Kaffee in einer durchsichtigen Plastiktüte bin dann ein Stück die große Straße in Fahrtrichtung gegangen, über eine Brücke unter der stinkende schwarze Suppe schwappte. Pfahlbauten im Trüben warfen in mir die Frage auf, wie gesund so eine Wohnsituation sein mag. Etwas weiter erhielt ich die Chance, mein Wohlbefinden zu heben, indem ich einem freundlichen Menschen (der wie Lauterbach neulich im Bundestag ohne Maske an der Straße stand) ein wenig von meinem Kaffee abgab. Er hatte mich gefragt, wo ich den Kaffee gefunden hätte. Beim Blick auf die Packung waren seine Augen sehnsüchtig geworden. Er brachte ein Teppichmesser (hervorragend geeignet für Endlösungen persönlichen Ungemachs), mit dem ich die Kaffeepackung aufschnitt und ihm ein wenig Pulver in eine Tüte füllte.

Die Freundin des Australiers, die mit dem Freund beim Kochen war, als ich mit dem Springseil in der Küche einlief, wegen meines nächtlichen Trainings, hatte sich hübsch gemacht: Schwarzes Top, eigentlich nur ein etwas breiter gefasster HB, Pants … die ich hier im öffentlichen Bereich nicht beschreiben will. Sie ist sehr nett und hat eine Fig___. Aber wenn der BF in der Nähe ist, übersieht sie mich geflissentlich. Verständlich. Ich würde mich auch übersehen, wenn ich sie wäre und der BF in der Nähe ist.
Angespornt von GF des A-s (nicht Ash) hüpfte ich wie ein rücksichtsvoller Boxer, machte Klimmzüge wie Adam Ondra, wenn er sich siebzig Kilo Gewichte an die Beine hängt und freute mich über meine Beweglichkeit, die ich unbeachtet von A und GF auf der Yogamatte unter Beweis stellte.

C hat mir wieder klargemacht, was ich eigentlich schon länger weiß, dass Allein-Sein nur hübsch ist, wenn man diesen Zustand auch relativ schnell ändern kann. C (und andere Faktoren) lassen eine solche Änderung relativ unwahrscheinlich werden, für die nächste Zeit und danach _____ sieht es ja nicht unbedingt besser aus. Denn in meinem A______ . Mist.
Es nervt.
Manchmal bin ich verärgert über die Zusammenschrumpfung meines Lebens auf ein nerviges Viertel mit eingesperrten Menschen.
Dieser Ärger löst sich dann auf, wenn ich darüber schreibe.
Deshalb konnte Camus über die Absurdität des Lebens lästern und sich wunderbar dabei amüsieren, sie in Worte zu kleiden.

Dienstag, 7.9.2021


 

Die relative Freiheit fühlt sich gewohnt an. Eingesperrt von 18-6 Uhr. Kleine Kinder sollten für das Sandmännchen zu Hause sein. Aber für das C-Reigme auch schon früher.

Ich habe lang geschlafen, geträumt und war zu verschlafen, um den im Halbschlaf erinnerten Traum aufzuschreiben.

Freundliche Nachrichten von Franky, dem Kameruner. Hoffentlich kriegt ihn das d C-ERgime nicht klein. Er hat so viel natürlichen Optimismus und kann wohl auch in Kamerun irgendwie genug Geld verdienen für sich und eine Familie. Das vermute ich, weil er mir ein wenig reicher als die meisten anderen Schüler vorkommt, die ja auch schon zur Elite gehören.

Báo hat die leeren Wasserbehälter gegen volle austauschen lassen. Wassermäßig könnte ich jetzt gut 10 Tage durchhalten. Seelisch wird das hier für mich immer schwieriger.
Was bleibt mir hier in Saigon? Die Beschränkung auf die Wohnung, auf die nähere Umgebung. Eine Fahrt nach My Tho wird schon schwierig und wohl nur mit Test möglich. Ebenso ein Umzug.
Ompfung ist angesagt. Aber ich will das nicht. Nicht mit dem neuen Zeug, dessen Protagonisten davon sprechen (in Israel gerade), dass man alle paar Monate eine Auffrischung braucht und das gefälligst akzeptieren soll.

Gegen 17 Uhr das Haus verlassen bei Regen mit Hut. Dabei fiel mir gar nicht auf, dass ich ohne Maske unterwegs war. Ich wunderte mich über eine C-Wache, die mir etwas zurief beim Überklettern der Sperre und merkte erst ein paar Meter weiter, dass mir die Gesichtsverbergung fehlt, ich die Atemerschwernis vergessen hatte. Maske bei Regen ist so ähnlich wie an sich selbst durchgeführtes Waterboarding. Aber was macht man nicht alles für die Obrigkeit, damit die ihren Spaß hat.
Auch die zweite Sperre nahm ich ohne Maske, schon entschlossen, mir in der nächsten Apotheke eine zu besorgen.
Die Wachen dieser Sperre – wofür Personal eingesetzt werden kann – wollten wohl nicht hinaus in den Regen und beim Waterboarding behilflich sein, indem sie mir eine nasse Maske aufdrängten.

Ich erstand also eine Maske in einer Apotheke, schob die mir in die Hosentasche und lief bei Joe und seiner Frau ein.
Die beiden alchten, als ich vom Evrgessen erzählte und ich merkte wieder, wie sehr ich unter Strom stehe.

Auf dem Rückweg wagten sich drei Hinderniswächter aus ihrem Regenschutz, weil der Himmel nicht mehr tropfte und beschieden mir, dass ich nun nicht mehr durchkäme.
Wie freuten sich die Raschegigen, als ich endlich umkehrte. Sogar ein Soldat stand in Tarnuniform bereit, mir zu zeigen, dass 3 gegen einen auch hier siegreich funktioniert.
Immerhin haben sie mehr als einen Spargel aufgeboten, um mich zurück zu schicken.
Gelächter begleitete mich ein paar Meter und ich erreichte die letzte Sperre – nun vorschriftsmäßig Mund und Nase bedeckt – vor der ein Motorrad wartete, vor das ich mich drängte, um nicht klettern zu müssen.

Einen hübschen Film auf Französisch gesehen. Das Original ist wohl Englisch und spielt in den USA. Titel: Ein Milliardär …
Inhalt: Der sterbende Vater eines jungen erfolgreichen Playboy-Geschäftsmanns nimmt seinem Sohn das Versprechen ab, einen Monat ohne seinen Namen und sein Geld zu leben.
Während dieser Zeit findet der gut aussehende junge Mann die Liebe seines Lebens.

Eine freundliche Nachricht von Christina Scheffer bekommen. Die liebe Frau mit einem großen Herzen und schwacher Grammatik sucht wohl Anschluss. Sie schrieb mir, dass ihr zwei Kinder (im Mutterleib wohl) gestorben seien und auch ihr Mann. Wie hart das Leben doch ist.

Wie geht es für mich weiter? Ich habe keine Lust ewig in diesem Nest festzuhängen, auch nicht mich mit diesem neuartigen Mist ompfen zu lassen.
Nun ein paar Monate kann ich das wohl aushalten. Und dann? Es gibt doch gar keine Ausweichmöglichkeit.

Montag, 6.9.2021


Der erste Tag nach Ablauf des Hausarrests, dessen erste aktive Stunde ich für einen langen Brief an Rüdiger verwendet habe. Vermutlich der letzte.
Ich habe ihn von seinem Versprechen, mir 100 Euro zu überweisen, entbunden und klar gemacht, dass ich etwaige Geldzuwendungen seinerseits verschenken würde.

Ich habe ihm zwei Gründe für eine mögliche Verärgerung des Konsulatspersonals genannt: Seine Aufdringlichkeit und seine bestehende Ehe, die nicht zu seiner vorgeblichen Absicht passt, Leila zu heiraten.


Das war´s zwischen uns. Seine Art, mir das Geldgeschenk wie einen Knochen hinzuwerfen, hat die vermutlich erhoffte Absicht gehabt.
Aber nun hat er mich erniedrigt und ich mich wieder aufgerichtet.
Ich brauche Rüdiger nicht. Er gefällt mir nicht mehr. Er ist zu sehr darauf bedacht, dass es ihm gut geht. Er ist gegen Ausländer – was ich teilweise verstehe. Aber er spricht nicht über die Kriege, durch die die Ausländer hergebombt wurden.
Er hat kein Herz für Nutztiere, die er isst, ohne das zu hinterfragen.
Er mag scharfe Hunde, er ist latent gewalttätig.
So empfinde ich das und meine Wahrnehmung kann unangemessen sein.

Was mich stört, ist dass er den Gewaltmenschen, den Duterte gut findet.
Auch wenn der Drogendealer abschießen und Straßenkinder, die abhängig sind, misshandeln lässt.

Ideologisch ist er mir zu weit rechts.
Aber ausschlaggebend war wohl, wie er mir den Geldknochen vor die Füße geworfen hat. Diese versuchte Erniedrigung hat gewirkt und so ist es gut zwischen uns, wenn es vorbei ist.

Ich war bei Joe und seiner Frau und habe mich unheimlich gefreut, als Win auf mich zugerannt kam und mich umarmt hat.
Er hat nun zwei kleine süße Entchen, die aus Eiern geschlüpft sind, die eigentlich verkauft werden sollten.
Ein Huhn, zwei Entchen... Und Win ist so süß.

Ewig mit Joe geredet. Der Arme, liebe Freund wurde zugetextet.
Was würde ich nur ohne ihn und seine Frau und Win machen?
Heute hab ich die ganze Spannung gespürt, die diese verfl-uchten C-Maßnahmen in mir aufbauen.

Einen Brief an Novavax geschrieben und gebeten, ein paar Impfdosen nach Vietnam zu schicken und als Gegenleistung angeboten, diesen Vorgang als Werbung zu dokumentieren.

Gute Nacht, liebe Welt. Max und Polarbär stehen auf dem Drucker und sehen mir beim Schreiben zu.

Samstag, 4. September


 

Tag 13 der kollektiven Haft.
Ich hatte gestern erfahren, dass in unserem Bezirk die C-Zahlen sehr niedrig sind. Nur 2 Fälle. Das ist verschwindend gering. Das habe der Testmann gesagt, dem ich letzte Woche `entwischt´ bin, weil ich meine zwei ungleichen Mädchen unterrichten musste.
Deshalb wohl ist es möglich trotz des Hausarrests auf die Straße zu gehen und einzukaufen.
Als ich das gestern erfahren habe, schlug mein Herz schneller, als hätte ich vor, ohne Erlaubnis als kleiner Junge an Vater Rauchzeug zu gehen oder schlimmer noch, mir die Unterwäsche der hübschen Nachbarin anzuschaun, während die beim Einkaufen ist.
Denn ich würde, dessen war ich mir beinahe sicher, etwas Verbotenes tun:
Hinaus gehen in die Freiheit, unter einen Himmel – mögen über ihn Wolken fliegen oder sein Blau blendend sein, in Regen oder sogar in Sturm.
Hinaus aus dem Haus ging ich dann heute nach den Unterrichtsstunden tatsächlich. Die Einkaufstasche über die Schulter gehängt.
Meine Schritte kamen mir vor, als erholte ich mich von einem längeren Krankenhausaufenthalt und begänne gerade eine REHA.
Vorsichtig, misstrauisch, wie auf vermintem Gelände setzte ich einen Fuß vor den anderen.
Es hieß doch, Militär sei auf den Straßen. Bewaffnete Soldaten, die den Hausarrest erzwingen sollten.
Das Geschäft an der Ecke war offen. Ich atmete auf und kaufte Eier, beim Bäcker gegenüber weiches, süßliches Brot – eigentlich eher eine Mischung aus Kuchen und Toast.
Die Straßensperre, die den Zugang zur großen Straße verhindern sollte, war für Fußgänger geöffnet worden. Nicht offiziell, das sah ich. Es war mehr, als hätten sich Freiheitskämpfer einen Pfad geschlagen, um den offiziell verordneten Umweg (vor dem Hausarrest) abzukürzen.

Ich merke, wie müde mich das Eingesperrtsein im Haus gemacht hat.
Wie schwach ich wäre gegenüber Folter und Druck. Und vermutlich bin ich nicht schwächer als die meisten. Normal wahrscheinlich.

Da werden nun Millionen Menschen eingesperrt. Wie viele davon krank geworden sind – nicht durch C, durch die Maßnahmen?
Diese Maßnahmen schwächen allen Lebensmut und machen so anfällig für alle Krankheiten. Die Angst schwächt.

Ich habe neulich den Film von Fassbinder erwähnt: Angst essen Seele auf.
Aber die Seele ist doch das Wichtigste.
Ist das denen da oben egal? Verkaufen Sie ihre Seelen? Sind sie bereit unsere Seelen für Geld zu zerstören?

Morgen ist der letzte Tag und dann sind wir nur noch von 18-6 eingesperrt und dürfen offiziell unsere Einkäufe selber tätigen.

Heute war das so eine Art unerlaubter Freigang. Und hat sich doch angefühlt wie ein Geschenk, wie ein Stück verlorene Freiheit.
Aber wer hätte das Recht, mir – uns die Freiheit zu nehmen?
Niemand. `Der Mensch ist frei geboren. Doch überall liegt er in Ketten.´
(Jean-Jacques Rousseau)

Freitag, der zwölfte Tag der kollektiven Haft.

Ich stelle mir vor, wie es sein muss, im Gefängnis (in einem echten, keinem Gesundheitsknast) zu sitzen.
Meine Vorstellung geht so:
Der Journalist betritt die Strafanstalt durch eine automatisch gesicherte Tür in Handschellen. Er ist hoch gewachsen. Intelligente Augen blitzen unter seinen weißen in die Stirn hängenden Haaren.
Die Polizistin in einem Glaskasten fordert ihn durch ein Sprechfenster auf, seine persönlichen Sachen in Plastikboxen zu legen, die durch ein Röntgengerät laufen.
Nachdem er durch ein Röntgentor gegangen ist, ein Polizist ihn überall, übertrieben lang zwischen den Beinen, abgetastet hat, werden seine Sachen einbehalten.
Er selber in ein Nebenzimmer geführt, wo er sich ausziehen muss.
Dann untersucht ein Beamten in Einweghandschuhen, ob er etwas in seinem privatesten Bereich versteckt hat.
Ersatzkleidung liegt für ihn bereit.
Langsam verschwindet das Individuum, löst sich auf wie Morgennebel in der Herbstsonne über einem Fluss.


 

Ich stelle mir vor...

Wir sind soziale Wesen. Unsere nächsten Verwandten sind Schimpansen und Bonobos.
Das sind auch soziale Wesen.
Deshalb sperrt man ihn in Einzelhaft. Man bricht ein soziales Wesen durch Kontaktentzug.
Wie genial einfach das ist.

Und ich zähle die Tage in denen wir gemeinsam und doch getrennt in Haft sitzen.

Und er ist seit Jahren vereinzelt, verfolgt, verleumdet. Ein Jahrzehnt hält er das jetzt aus.

Er hat Kriegsverbrechen veröffentlicht. Mit dem Märchen der klinisch sauberen Kriege aufgeräumt. Die Öffentlichkeit liebte ihn und er sie.

Ich muss noch ungefähr drei Tage durchhalten, bis ich wieder Freilauf habe – wie ein Hund, aber immerhin.
Dann darf ich zum Einkaufen. Wahrscheinlich.
Wahrscheinlich werden einige den Gefängniswärtern dankbar sein.
Die zumindest, die nicht gehungert, die nicht in 10 Quadratmetern zu sechst ausgehalten – die in komfortablen Häusern mit Familie und Garten, genug abwechslungsreichem Essen die Zeit zur Erholung genutzt haben vom Stress der großen Stadt.

Wann ER wohl freikommt?

Auf dieser Erde, die den Frieden braucht, sollte er den Nobelpreis bekommen.
Stattdessen erhalten den Massenmörder, die grinsend von der Überlegenheit des Amerikaners sprechen.
Aber das letzte Wort ist diesbzüglich noch nicht gesprochen.
Freiheit. Wie schön das klingt.

Sonntag, 5.9.2021


 

14. Tag des Hausarrests für (fast) alle Bewohner Saigons (ohne besondere Beziehungen).
Die Deutschstunde gesternmit meinen zwei ungleichen Schülerinnen – die sechsjährige schnelle, Oxfordenglisch parlierende Aushängeintelligenz des Superbrain Kindergartens steckt die langsame, ein wenig schüchterne zur Frau mutierende 12-jährige in ihre kleine Tasche, ohne es zu merken – ging zäh. Die beiden haben keine Lust auf Verbkonjugation. Ich kann das verstehen. Aber ganz ohne Regeln funktioniert Deutsch halt nicht.
Ich hatte mit 10 nichts gegen amo, amas, amat...
Aber das ist ja eigentlich fast Deutsch.
Vietnamesisch hat so was nicht. Es ist eine isolierende ? Sprache. Die ihre Schwierigkeiten (für Ausländer wie mich) durch schwer unterscheidenden Wortschatz gewinnt und durch die bedeutungsdifferenzierenden Höhen und Tiefen.
Das ist für mich kaum nachzuvollziehen, weil ich viel zu spät begonnen habe, so etwas zu lernen. Thai ging mir etwas leichter ein. Aber da kann ich ja auch nur ein paar Sätze.
Siro war wütend auf mich. `Du bist ganz anders als sonst. Nicht mehr der jolly good teacher, sondern ein ekliger Pauker.´ Sie hat nur das erste gesagt. Aber, dass sie auch das zweite meinte, war nicht schwer zu erraten.

Die Englischstunde heute ging besser. English können die beiden. Auch Anne ein bisschen, die mit breitem Lächeln Sätze bildet. Es ist schön, diese Freude zu erleben.
Mit den Jungs habe ich bisher (2.Stunde online) keine Probleme.
Aber sie sind anstrengend.

Ich hatte mich gestern schon mit - seelisch bedingt – wackligen Schritten an die Freiheit herangetastet.
Heute ist ein wenig mehr Freiheit ein wenig zu meiner Wirklichkeit geworden.
Ich kaufe frischen Knoblauch und weißes Brot, ein Überbleibsel der Franzosen, auch wenn das französische Baguette unvergleichlich viel besser schmeckt.

Am Abend habe ich wohl zum letzten Mal mit Rüdiger online parliert.
Er war verhalten wütend. Erzählte, dass die Absage vom Konsulat ohne Unterschrift erfolgt wäre.
Und teilte mir lakonisch mit, dass er mir die 100 Euro erst am Monatsende/Anfang überweisen würde.
Er wirkte darüber nicht begeistert. Nicht vom Zeitpunkt, sondern vom Geldgeschenk. Dass er, wie implizierte, erst in drei oder vier Wochen würde überweisen können, glaube ich ihm nicht. Er hatte mir doch erzählt, dass er darüber nachdenke, wie er 9000 Euro Erspartes in die Philippinen bringen könne. Also war es ein Hinhalten mit erhoffter Wirkung.

Ich habe nach dem Gespräch schlecht geschlafen.

2.9.2021, Donnerstag

 

Der Elfte Tag des allgemeinen Hausarrests.

Ich habe ziemlich lange gebraucht, bis ich in die Gänge gekommen bin, was normal ist, weil ich das Leben eines Schriftstellers führe, der gerne nachts schreibt.
Schriftsteller bin ich dann, wenn keine Sprachkurse zu halten sind.
Natürlich darf ich mit Schriftsteller nicht jemanden meinen, der Bücher veröffentlicht, die man anfassen und an denen man riechen, durch die man blättern kann. Das wäre ein Traum.
Aber ich schreibe doch regelmäßig und produziere Texte, die online veröffentlicht sind und in einem Reisemagazin verschiedentlich Aufnahme gefunden haben.
Diese kleinen Veröffentlichungen freuen mich. Es scheint, dass es Autoren erhebt, wenn sie ihre Texte außerhalb ihres Computerbildschirms und außerhalb der Papiere ihrer Wohnung finden können.
Ich bin also sicherlich ein ganz kleiner Schriftsteller. Vielleicht einer derer, die posthum bekannt werden. Das mit posthum hat hoffentlich noch viel Zeit, weil ich das Leben trotz der C-Beschwernisse aus wirklich gerade unerfindlichen Gründen oft lebenswert finde.
Vielleicht liegt es ja an Tina.

Für die Seite, mit der ich für meinen Englischunterricht Werbung mache, habe ich heute ein Gedichte auf yb veröffentlicht: `If´ von Rudyard Kipling.
Ich lese gern vor. Ich hoffe, dass es akzeptabel ist, wie ich lese.
Gut, das ist alles für jetzt. Bis morgen. Drei Tage noch.
Wenn die Pappnasen nicht verlängern.

 

Mittwoch, 1.9.2021

 

Der zehnte Tag des Gesundheitslockdowns, der viele Menschen an den Rand ihrer Belastbarkeit und darüber bringt.
Ich stelle mir, wie ich meinen (imaginierten) Kindern nichts mehr zu essen besorgen kann, weil die Regierung meine ganze Familie in einer winzigen Wohnung einsperrt. Vorher konnte ich gerade das Nötigste beschaffen, gesundes Essen mit etwas Gemüse und ein wenig Obst, ab und zu Eier und Huhn.
Meine Frau gibt wegen Mangelernährung, zu wenig Sonne und Traurigkeit nicht genug Milch für unseren Neugeborenen. Der schreit oft lange, bis er vor Erschöpfung in den Schlaf fällt.
Mein Vater ist vor ein paar Tagen gestorben. Hier bei uns. Sein Herz hat einfach ausgesetzt. Er sagte, dass das doch keinen Sinn mehr habe, einen weiteren Esser durchzufüttern. Die Regierung behauptet, er habe Tse gehabt.

Zurück in meine Wirklichkeit: Mir geht es nicht so. Ich lebe allein, abgesehen von Max, dem Mecki, den ich seit circa 57 Jahren habe, ein winziges Männchen mit einem hübschen, optimistischen Igelgesicht.

Ich habe Sonne abbekommen. Der Stern hat in mein Zimmer geschienen. Mein Oberkörper ist rot wie der eines Indianers im Winter. Also nicht sehr.
Dang, meine Lieblingschefin will mich für die Online-Kurse verschiedener Schulen haben. Das ist die wichtigste Nachricht. Und wenn das klappt, kann ich doch noch etwas länger durchhalten in dieser beschissenen, doch oft geliebten Welt.

Bekannt ist ein Problem, für das ich eine Lösung suche. Ich werde mich auf dieser Erde ohne Tse-Oofpfung wohl nicht mehr bewegen können. Das gefällt mir gar nicht. Schon um das schöne Land hier verlassen zu können, bräuchte ich wohl einen Test, dann weitere bei der Ankunft in jedem beliebigen Land, gefolgt von Quarantäne.

Gute Nacht.

                                                   

 

 

Dienstag, 31.8.2021

Neunter Tag des Hausarrests. Ich habe in der Küche beim Abendtraining eine nette neue Hausbewohnerin kennengelernt, die dort Plätzchen gebacken hat und mit ihrem australischen Freund eingezogen ist.

Ich habe an der Seite (hier) gearbeitet, das Märchen von Frau Holle per Video aufgenommen und verlinkt und den Text hochgeladen.

 

Zwei Vorträge von Paul Watzlawick gehört, der mich an die wohltuende Weisheit der Relativität von Wahrheit erinnert hat. Hoffentlich hält die Erinnerung an. Manchmal bin ich zu konfrontativ in meiner Argumentation. Was die Politiker in D in puncto C anstellen, kann ich schwer relativieren. Aber vielleicht sollte ich meine Mimik und meinen Tonfall mehr unter Kontrolle haben, wenn ich diskutiere.

Der Himmel war bedeckt, meine Nase zu, obwohl mich keine Teststäbchen zum Dichtmachen gereizt haben.
Ich habe eine vietnamesische Serie im Internet gefunden (Sam Sam), deren Hauptdarsteller ein sehr kindliches Mädchen und ein ernster reicher junger Mann sind, die eine Liebesaffäre miteinander beginnen.
Vermutlich würde ich mir die rührende, unbedarfte Maid nicht antun, wenn ich damit nicht Vietnamesisch lernen würde. Das zumindest ist der Vorwand, die Ausrede vielleicht.
Ich erinnere mich an die Serie, die ich in Plauen auf Türkisch geschaut habe, die 1000 mal interessanter war und deren Darsteller auch unvergleichlich viel attraktiver waren (Elif und Ömer).

Meiner Achillessehne geht es etwas besser. Ich hüpfe nun vorsichtig und springe nur noch beidbeinig ab.

Meine Essensvorräte sind inzwischen sehr eintönig geworden. Aber das ist kein echtes Problem und das Ende des Lockdowns ist abzusehen.

Gute Nacht

                                                

 

 

Montag, 30.8.2021

 

Achter Tag des allgemeinen Hausarrests unter der Begründung einer Pandemiebekämpfung. Manche sagen ja, dass die Maßnahmen die Gesundheit und das Leben der Menschen mehr schädigen als der Virus. Wie heißt es in der Sprache der Journalisten, damit sie für die Verbreitung von Recherchiertem nicht juristisch belangt werden: Ich mache mir das nicht zu eigen. Ja, das mache ich besser nicht.
Aber ich stelle mir vor, wie Menschen auf engstem Raum um ihre körperliche und psychische Gesundheit kämpfen; wie Menschen mit Venenproblemen, denen ein täglicher Spaziergang große Freude und Leidbefreiung bedeutet, nun mit Schmerzen in verkrümmter Haltung irgendwo liegen, dösend, sich nach Schlaf sehnend, weil sie nicht schlafen können; wie andere mit Herzproblemen, denen der Arzt Bewegung geraten hat, nun schweigend die Enge ertragen – des Zimmers und ihrer Brust; wie gesunde Menschen krank werden, weil sie nicht mehr ertragen können, wie ihre wirtschaftliche Existenz durch die Maßnahmen zerstört wird; wie Alkohol als Lösung die Probleme vergrößert; wie gesunde Menschen endlich auch an C erkranken, weil sich ihre Widerstandskräfte durch Sonnen- und Bewegungsmangel, zu viel Zigaretten, Partnerschaftsprobleme, Einsamkeit und Perspektivlosigkeit aufgelöst haben, wie die Lebenskraft eines Kindes, dem man immer wieder sagt: Es hat doch alles keinen Sinn. Du bist eine Missgeburt.

Ich habe ein paar Freunde auf fb über meine Online-Arbeit informiert und zwei sehr freundliche Rückmeldungen erhalten.
Christina hat sogar angeboten mir Geld zu schicken, damit ich nicht verhungere. Ist das nicht lieb?

Meine rechte Achillessehne schmerzt seit Tagen. Ich bin nun vorsichtiger beim Seilspringen und hoffe, dass sich das ohne Arzt bessert.

Ich komme mit der Seite weiter, bisher ohne Kunden, aber ich glaube an meinen Erfolg. Diese Zuversicht ist sehr wichtig.

Einen schönen Vortrag von Anselm Grün gehört. Notiert habe ich mir während des Hörens:
Segne die dich verfluchen (nach Jesus).
Auch über Angst, die das Ego aufgebrochen hat, wobei etwas anderes sichtbar geworden ist.
Hildegard von Bingen habe gesagt, es gehe darum Wunden in Perlen zu verwandeln. Das finde ich schön.
Anselm Grün fuhr fort, dass man aus der Schwäche heraus leben soll. Das ist auch sehr schön. Denn es ist so anstrengend, den Eindruck der Stärke zu erwecken, wenn man nur darstellt.

 

Jetzt ist es kurz vor drei und ich fühle mich wohl und ein bisschen müde. Gute Nacht.

Sonntag 29.8.2021.

Tag 7 ist (gegen 16 Uhr) über den Zenit hinaus und damit auch die Halbzeit des Lockdowns erreicht. Im Gegensatz zum Fußball wird uns bei Halbzeit allerdings keine Pause gegönnt.
Schade, dass es hier ohne Erfrischung weitergeht. Man könnte in - sagen wir mal - einem Tag die Vorräte aufstocken, sich mit Freunden von Angesicht zu Angesicht unterhalten, wobei der untere Teil des Gesichts wegen C-Gefahr bedeckt bleiben müsste. Aber so geht es, ohne zu verschnaufen weiter – ohne einen entspannenden Gang am Fluss entlang, ohne einen Einkaufsschwatz mit dem Verkäufer von nebenan, ohne ein belebendes Treffen mit der Geliebten treten wir die zweite C-Woche an. Wobei C, wie jederman weiß, in diesem Zusammenhang nichts mit dem Vitamin zu tun hat, das bevorzugt in Zitronen und anderen Citrusfrüchten zu finden ist.
Die Vitamine C und D sollen gut für die Abwehr sein. C wird also auch (ebenso wie D) vermehrt wegen CO eingenommen. Wir könnten, um unser Bewusstsein von der Gefährlichkeit der Krankheit hochzuhalten und uns daran zu erinnern, dass soziale Distanz der Kasus Knacksus bei der Bekämpfung von CO ist, die beiden Vitamine umbenennen in Vitamin CO und Vitamin DI.
Ich bitte alle Leser davon allerdings abzusehen, dies zu tun, bevor ich die sprachliche Regulierung bei der Académie Francaise angemeldet habe.
Danke für Ihr Verständnis.

Gegen 10 war die Gesundheitspolizei da und hat die Bewohner der Wohnklitsche getestet -bis auf mich. Schließlich hatte ich zu tun, meine zwei Lieblingsschülerinnen hatten ihre Englischklasse, der ich mich nicht wegen Rumgepopels mit Stäbchen in meiner Nase entziehen wollte.
An meine Nase kommt nur meine (leider gerade fehlende) Geliebte oder ausgewählte und handverlesene Personen. Vorerst. Der Staat (Nietzsche nannte diesen Verein: das größte Ungeheuer – dem muss man nicht zustimmen, ich mache mir das nicht zu eigen, wie Boris Reitschuster in Interviews immer betont) kann auch anders: Mich zum Beispiel in Beugehaft oder in den Schwitzkasten nehmen, sich sozusagen mit Gewalt Zugang zu meinen Nasenlöchern verschaffen. In der Lingua Juris spricht man hier von dem relativ neuen Straftatbestand der Nasalvergewaltigung, für den der `Verein Anwälte für die Selbstbestimmung über die Nasenflügel´ eine gesetzliche Regelung fordert. Schließlich leben wir ja in einem Rechtsstaat. Sorry, ich vergaß, dass ich ja nicht in einer deutschen Kolonie lebe und will wieder ins Bett gehen (4.14 am). Gute Nacht.

 

 

Samstag, 28.8.2021

Heute ist der sechste Tag der C-Haft. Ohne Verlängerung liegen noch acht Tage vor uns.

 

Der Deutschunterricht mit Siro und Anne lief zäh. Die beiden hatten scheinbar kaum etwas getan. Anne kam 20 Minuten zu spät zu unserem Zoom-Treffen. Dabei ist sie langsamer als Siro und hat auch weniger Energie zum Lernen.
Ich machte meinem Ärger deutlich Luft. Siro war dann konzentrierter und konnte einige richtige Antworten geben.

Den ersten Teil des Nachmittags habe ich verschlafen. Ich war müde, hatte ja auch kaum geschlafen. Wachte kurz vor vier auf, schob das Sofa so zum Fenster, dass ich darauf liegend möglichst viel Sonne abbekam. Der Stern linste angestrengt durch eine dichte Wolkendecke. Aber Sonne ist wichtig und so blieb ich bis halb sechs dort liegen.

AmmaC demonstriert immer noch fleißig für die Freiheit von Julian. Toll, es gibt in diesen Gruppen einige wunderbare Menschen.

Ich habe erfahren, dass Spirit Sophie heißt. Das ist wohl mein Lieblingsname für Frauen.

Eine Seite begonnen, um Englisch zu unterrichten. Langsam geht’s voran und irgendwann sollte ich auch mal Kunden finden.
Gute Nacht.

 

Freitag, 27. August

Heute ist der fünfte Tag des die Pandemie bekämpfenden Hausarrests.
Nun bleiben also noch mindestens neun Tage, da insgesamt mindestens zwei Wochen veranschlagt wurden.
Meine Erkältung hat sich gebessert. Darüber bin ich froh. Es wäre allzu peinlich, wenn man mir ein Wattestäbchen in die Nase steckte und C wieder herauszöge.
Ich habe keine Angst vor C, aber vor einer möglichen Quarantäne, die ich bezahlen müsste, mir nicht leisten könnte, was vielleicht zur Ausweisung und damit zwangsweisen Repatriierung führen würde.
Oh, Graus. Das will ich wirklich nicht.

 

Es war ein sonniger Tag und unser Stern hat zum Fenster hereingebrannt. Ich legte mich auf das karierte Großelternsofa und genoss die Strahlen.

Das Gemüse, das ich gestern gratis in der Küche bekommen habe, schmeckt hervorragend. Zwei kleine Gurken und ein paar Tomaten sind noch übrig. Der Kohl ist aufgegessen.
Ein sehr interessantes Interview mit Prof. Franz Hörmann gesehen. Ein schönes Zitat zum Lachen: `Karriere heißt, dass wir für immer sinnlosere Tätigkeiten im besser bezahlt werden.´
Der sympathische Herr steht dem Geldsystem kritisch gegenüber und geht davon aus, dass es eh bald zusammenbrechen wird.
Endlich mal wieder etwas für Julian geschrieben; diesmal an Oskar Lafontaine. Bon Esprit sorgte für die Veröffentlichung auf ASS Ult Comb.

Einen Kommentar zu einem Vortrag von Maja Göpel veröffentlicht. In dem Vortrag geht es um nachhaltiges Leben, das Überleben ermöglichen soll. Bei solchen Vorträgen werden meist Kriege und Militär ausgeblendet. Dass diese Bereiche ganz oben in einer Dringlichkeitsskala stehen müssten, habe ich angemerkt:
https://www.youtube.com/watch?v=PaLx4UexZgc

Frieden und Abbau von Militärausgaben, Verzicht auf Militärinterventionen müssen als prioritär eingeschätzt und benannt werden.
Durch Kriege werden Länder mittelfristig-nachhaltig zumindest teilweise zerstört. In Vietnam werden heute noch wegen des Einsatzes von Agent Orange missgebildete Kinder geboren. Die Orte, wo die Ag-Or Fässer gelagert wurden, sind immer noch hochgradig verseucht.
Im früheren Jugoslawien wurde abgereicherte Munition eingesetzt, ebenso im Irak. Krebsfälle sind dort deutlich angestiegen.
Libyen wurde von einer fortschrittlichen Diktatur ins Chaos gebombt.
Afghanistan?
Syrien?
Die Bundeswehr ist aktuell in Mali im Einsatz.
Die Bayern (Kriegsschiff) wurde ins Südchinesische Meer geschickt.
All diese Beispiele gelten als relativ normal, wir haben uns damit einigermaßen arrangiert, auch wenn ab und zu der Ärger ansteigt, wie gerade jetzt nach dem Abzug aus Afghanistan.
Aber mit diesen Zerstörungen und Menschenrechtsverletzungen ist es noch nicht notwendig `getan´. Man stelle sich eine ernsthafte Konfrontation zwischen den Großmächten vor.
Der Wahnsinn von Kriegen und Militärausgaben sollte zuallererst beendet werden.
Wird darüber so wenig gesprochen, weil dort extrem viel Geld verballert und verdient wird? Weil es für die Politiker angenehmer ist, die Bürger aufzufordern, umweltfreundlicher zu werden, statt einfach keine verdammten (Verzeihung) Kampfflugzeuge mehr zu kaufen und endlich Russland nicht mehr als Paria zu behandeln, sondern als gleichberechtigten interessengeleiteten Partner, dem man FRIEDEN garantiert.
Erinnerung: Setzen wir uns für den Journalisten ein, der in London im Knast sitzt, weil er Kriegsverbrechen veröffentlicht hat.

 

 

 

 

25.8.2021

 

Der Dritte Tag. Ich denke an zwei Filmtitel: Bleierne Zeit (Reg: Margareta von Trotta) und Angst essen Seele auf (Reg: Fassbinder. Schauspielerin: Brigitte Mira).
Die Zeit verläuft schneller, je älter man ist. Vielleicht weil wenig Neues geschieht und das Leben in Routine dahinläuft, ohne dass man merkt, was passiert und nur dieses Merken, die Aufmerksamkeit verlängert die empfundene Zeit.
Wie ist das für mich, wenn ich `wegen C´ eingesperrt bin?
Ich zähle die Tage, die mir so lang werden. Ich war noch nie eingesperrt. Wenn ich von der Nacht in Da Nang absehe, wo ich eine Nacht in Abschiebehaft verbracht, weil mein Pass zwar gültig, aber zerfleddert war.
Als Einzelgänger habe ich eh wenig Kontakte und jetzt bleiben ein paar Online-Freunde.
Ich erinnere mich nicht, je von Machterlassen, Machtprozessen so betroffen zu sein wie diesmal.
Das Haus nicht verlassen. Habe ich richtig verstanden? `Der Mensch ist frei geboren, doch überall liegt er in Ketten.´
Wo könnte ich mich beschweren?
Ich bin dankbar, dass ich nie in den Krieg musste. Wenigstens das nicht.

Die Frau, die mir in Pleiku den Job in Aussicht gestellt hatte, kam plötzlich auf die Idee, dass ich für ihr English-Center Video-Werbung machen soll.
Gratis, als Bonus dafür, dass ich in ihrer Klitsche unwillige Kinder mit dem Tablett ärgern werde.
Sie hatte den (zu überarbeitenden) Werbespruch schon aufgesetzt. Ich sollte ihn also mit Stimme und Körper flott auf Video aufzeichnen.
Dazu hatte ich keine Lust. Ich habe das deutlich gemacht und so ist unsere Beziehung zu Ende, bevor sie begonnen hat.
Das Center will wenig bezahlen gegen viel Engagement, will irgendwann vielleicht einen Vertrag machen und mich so behandeln, als wäre ich schon Teil der Belegschaft, mich rundum vereinnahmen per Videowerbung und was sonst noch möglich ist.

Es gibt den lustigen Satz: Gestern standen wir am Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter.
Wie soll ich meine Lage sehen?

26.8.2021

 

Der Vierte Tag. Die Zeit rollt dahin, verblasst, verliert an Kontur, macht was mit mir in der Gegenwart und durch die vielen Erinnerungen auch durch die Vergangenheit. Macht auch was mit mir durch die Zukunft, wenn ich sie mir vorstelle. Ganz entspannt im Hier und Jetzt? Im Haus mit Blick hinunter zu den geimpften Nachbarn. Wohl bekomm´s, ganz ohne Hintergedanken. Ich wünsche es ihnen wirklich.

Regen und Gewitter, Thor-der Donnergott hat´s richtig krachen lassen.
Auf Youtube sehe ich mir eine Aufnahme mit Volker Pispers an. Echt gut.
Er hat geraten, die Gäste sollten sich die Eintrittskarten zu seiner Vorstellung aufheben, um zu beweisen, dass sie im Widerstand waren.
Nachts kann man vom Hausdach beobachten, dass der Fern-Lastverkehr nicht unter Hausarrest steht. Die ganzen Laster könnte man ja auch in keinem Haus unterbringen. Also lässt man sie fahren. Wenigstens das.

Hoffentlich dürfen sich die Bauern um die Ernte kümmern.

 

Ein ehemaliger Schüler von mir aus Afrika regt sich über die Deutschen auf. Das kann ich verstehen und auch wieder nicht. Schließlich sind nicht alle gleich. Auch ich bin einmal in Afrika vermöbelt worden. So war passiert. Aber die meisten Kameruner waren nett zu mir.
Gut, ich kann mir vorstellen, dass die meisten Deutschen nicht... Aber ich weiß das nicht.

Eine Email an Karina geschrieben. Die netteste Personalerin, die ich je getroffen habe. Hoffentlich geht’s ihr gut.

Und mir? Der nette Vietnamese mit der hübschen Freundin vom ersten Stock hat mir mitgeteilt, dass das Gemüse auf´m Tisch von einem General spendiert werden würde. Schließlich sollen wir nicht an Skorbut, sondern an ___ sterben. Wegen der Statistik.
Das frische Grünzeug schmeckt hervorragend.

Ich merke, dass ich zufrieden werde, wenn ich ein oder zwei Videos auf Youtube stelle und schreibe.
Also bin ich ein Schriftsteller. Das freut mich und so geht es mir jetzt vor der Nachtmeditation (kurz vor vier morgens) ganz gut.

 

24.8.2021

 

Tag 2 der `Gesundheitsmaßnahmen´. Unerwartet kontaktierte mich eine vietnamesische Lehrervermittlerin und verschaffte mir ein Interview mit der Vertreterin einer Sprachschule, die mir einen Job in Aussicht stellte.
Da im Zusammenhang mit C alles Vorstellbare durcheinander gekommen ist, will ich meine Erwartungen an dieses Gespräch niedrig halten und sehen, wie sich die Beziehung zu der Schule entwickelt. Erwähnen möchte ich allerdings noch, dass die junge Frau ausnehmend hübsch ist und unabsichtlich zweideutig formulierte, als sie sagte: I want to get you.
Spontan wollte ich antworten: Me too. Aber das habe ich dann nicht getan.

Die Himmel weinte heute stille Tränen, war bedeckt, versteckte die Sonne hinter Wolken.
Im Hof vor dem schlanken Hochhaus, in dem ich weggesperrt bin, saß der rundliche Nachbar von circa 65 Jahren, dem ich gewöhnlich ein `Sin Chao´ zurufe, das er freundlich erwidert.
Er fragte mich, mit den Händen das Verabreichen einer Spritze in den Oberarm beschreibend, ob ich geimpft sei. Ich halte es für besser, meine Ansicht zu dieser Maßnahme nicht überall herumzuposaunen und sah ihn selber fragend an. Er nickte und zeigte mit einem erhobenen Finger, dass es sich um die erste Spritze handelte.

Ein paar Stunden verbrachte ich mit dem Editieren dieser Seite, wo ein neues Kapitel `Märchen´ mit einer griechischen Geschichte begonnen wurde.
Ich lese gern vor und erinnere mich jetzt beim Schreiben, dass ich früher als kleiner Junge von vielleicht 9 meinen beiden Schwestern erfundene Geschichten erzählt habe.

Das Märchen kann ich auch als Grundlage für die nächste Deutschstunde am Samstag verwenden. Meine beiden Schülerinnen werden langsam und stetig besser, was mich freut.

Ich habe ein neues Hörbuch entdeckt. Eine Geschichte über das Leben nach dem Tod (Arto Paasilinna `Im Jenseits ist die Hölle los´), die bisher sehr sanft dahinplätschert und mir wohl tut nach dem brutalen Krimi von Fitzek (`der Insasse´).
Sicherlich versteht es Fitzek, die Leser in seinen Bann zu schlagen und atemlos den Gang der Ereignisse verfolgen zu lassen, aber die Bilder sind schlimm und die Welt zu brutal, als dass ich so etwas sinnvoll nennen möchte. Es erinnert mich vielmehr an ein Video-Schießspiel, das mich verwirrt und erregt zurücklässt und auch erschüttert darüber, was ich alles sein könnte. Denn ich könnte ja fast alles sein, was mir die Bilder von Abu Ghraib und Guantnamo und die Veröffentlichungen von Sassange und Milgram zeigen.

Ich bin zufrieden, dass ich heute ein wenig mehr gearbeitet habe und auch wegen dem Interview mit der sympathischen jungen Frau, die mich haben will.

23.8.2021

 

Hallo liebes Tagebuch,

was ist der Sinn des Lebens. Irgendwo habe ich gelesen, dass man diese Frage mit drei Wörtern beantworten kann, je nach Kontext (Verben oder Substantiven): lieben, lachen, lernen.
Diese Antwort gefällt mir und ich habe nachdem ich sie gefunden habe, vor Jahren zu meiner kleinen Schwester gesagt, dass immer zumindest eines davon möglich sei. Wenn wir lieben, sind wie vielleicht so damit beschäftigt, dass wir nicht mehr lernen können oder gar über uns lachen. Und wenn wir lachen, dann sind wir oft dem lernen schon sehr nahe, wenn es kein höhnisches, sondern ein weises Lachen ist.
Und wenn wir lernen, haben wir Distanz zur Liebe, vielleicht lernen wir da auch über das Lieben. Aber etwas lernen oder es leben ist nicht das Gleiche.
Diese Sinnelemente des Lebens kann ich auch auf C anwenden, auf den ersten Tag des Hausarrests in Saigon, der auch durch Militär überwacht wird. Soldaten und Soldateninnen tragen Maske und Gewehr, um die Gesundheitshaft überzeugend erzwingen zu können.
Man sollte sich gegen diese Macht noch nicht einmal mit Pinkeln vom Dach wehren. Schnell würde man da, wenn einem Kugeln um die Eier pfeifen, den Schwanz einziehen.
Ich lerne also, dass man sich der Macht fügen kann, auch wenn man sich unausgegorene Impfstoffe einspritzen lassen soll, die von Firmen stammen, die sich mit sittenwidrigen Verträgen gegen alle Haftungsansprüche abgesichert und die Abnahme aller Impf-Dosen verlangt haben.
Ein Freund aus DN hat sich der Macht gefügt, mit ihm seine Familie. Er hofft, auf diese Weise seine Freiheit wiedergewinnen zu können. Ich wünsche, dass ihm das glückt.
An Tag 1 habe ich viel geschlafen, viel gegessen – auch Junk, wie Chips und Schokolade - , Bier getrunken und mich ein wenig gehen lassen.
Im Netz kursieren Berichte über Studien in Israel, in denen ungeimpfte genesene Kinder viel robuster gegen C sind als die geimpften.
Aber das interessiert hier wohl wenig, weil die Richtung schon vorgegeben ist. Denn – wie Erich Honey (Lindenberg) gesagt: Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
Planwirtschaft. Lpandemi. PLOlckodwn. Der Sozialismus folgt den ehernen Gesetzen des historisch-pharmazeutischen Materialismus.

Was lerne ich noch? Dass mir Kontakt fehlt, dass ich Menschen brauche.
Und ich vermute, dass das vielen so geht beim Hausarrest.
Vor Monaten warf ich zufällig beim Flanieren durch ein armes Viertel Saigons einen Blick in eine Art Asyl oder Altersheim, dessen Stockbetten nur ein paar Meter von der Straße entfernt standen. Ausgemergelte, alte, kranke Männer saßen oder lagen in ihnen.
Wie wird während des Hausarrests wohl mit diesen Menschen umgegangen? Wie schützt man sie vor einzelnen Erkrankten?
Wie geht mit man mit all den Menschen um, die - allein - depressiv werden, die krank werden, weil sie sich nicht bewegen können, weil man ihnen die Sonne entzieht?
Parks sind seit Monaten abgesperrt. Dabei ist Bewegung in der (relativ) frischen Luft auch Saigons wichtig.
Wie steht es mit der häuslichen Gewalt, mit den Kindern und den Frauen, mit der Zunahme des Alkoholkonsums?
Also lerne ich zumindest Fragen zu stellen, am ersten Tag des Hausarrests.
Mal sehen, was morgen bringt.
Und lachen kann ich ja auch. Über die unendliche Dummheit der Menschen, mich eingeschlossen.
Stammt der Satz von Einstein über die menschliche Dummheit?
Ja, ich habe ihn gerade gefunden: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Das Lieben geht auch. Da tu ich mich am leichtesten, wenn ich ohne Begehren liebe. Einen Vogel, einen Schmetterling oder einen Menschen am Straßenrand.
Wenn Erotik ins Spiel kommt und Anhaften und sexuelle Wünsche wird alles schwieriger. Aber manchmal lohnt sich die Anstrengung.
Ja und was habe ich noch gelernt? Dass diese drei Dinge irgendwie miteinander zusammenhängen, wenn man sie bewusst betreibt.

22.8.2021

 

Hallo liebes Tagebuch,

die Menschen in Saigon bereiten sich auf den 2-wöchigen Lockdown vor, hamstern Essensvorräte, Getränke, weniger Toilettenpapier. Das wird hier nicht so häufig verwendet, wegen der üblichen Arschduschen, die das Loch sauberer zurücklassen als das weiße trockene Zeug.
Zweibeiner jagen wie aufgescheuchte Affen durch die Straßen, in Angst ohne das Notwendige, von Militär und Polizei bewacht, eingesperrt zu werden. Mir ist das Kaffeepulver ausgegangen und der große Supermarkt, in dem ich ein Paket davon zu kaufen hoffte, war schon zu, weil der Laden leer gekauft war.

Angsterzeugung ist ein wichtiges Prinzip, um Menschen lenkbar zu machen und zu halten. Und da die Opferzahlen von C unglaublich in die Höhe geschossen sind oder wurden, ist die Angst unermesslich gewachsen.
Ich habe Sorge, dass die Maßnahmen mich noch mehr aus der Bahn bringen, mir die letzten Arbeitsmöglichkeiten nehmen werden, wenn ich nicht mitspiele und meinen Körper als Versuchsraum für eine Vakzinvariante anbiete.
Wäre das mein Ende? Hätte ich den Mut dazu, wenn ich jede Perspektive eines lebenswerten Daseins verloren hätte?

Hab ein neues Hörbuch von Sebastian Fitzek begonnen: Der Insasse. Es handelt von einem Psychopathen, der Freude daran hat, Kinder zu missbrauchen und zu ermorden und einem Vater, der versucht, in einer geschlossenen Anstalt Kontakt zu diesem Un-Menschen aufznehmen und eben selber zum Insassen wird.
Ich spüre, wie die Brutalität der Darstellung meine seelische Belastbarkeit an ihre Grenzen bringt und weiß nicht, ob ich das Horrorbuch zu Ende hören werde.

Einen schönen Film auf Französisch gesehen: Bonjour Monsieur Tom. Über einen Jungen, der von seiner wahnsinnigen Mutter geschlagen und während des Bombenkriegs über London aufs Land geschickt wird, um dort in Sicherheit zu sein. Er wird von einem alten Mann aufgenommen und erfährt vielleicht zum ersten Mal, was Liebe ist.

Der Unterricht mit Anne-Anh und Siro lief heute gut. Ich las relativ lange Tiergeschichten auf Englisch vor und die beiden schienen Freude am Zuhören zu haben.
Die Geschichten, die ich zufällig fand, sind wirklich sehr hübsch vorzulesen und ich werde davon vielleicht Einiges auf meiner Seite verwenden.

 

 

20.8.2021   Hallo liebes Tagebuch,

auf dem langen Weg zurück von meinem bevorzugten Supermarkt (dem Bach Hoa San) sah ich einen jungen Mann, der mir auffiel, weil er kein Vietnamese war.
In den Zeiten von C sind blonde Männer fast ganz aus dem Stadtbild verschwunden und plötzlich war einer in meiner Nähe und meine Kontaktarmut, meine Sehnsucht nach Menschlichem ließ mich fragen, woher er sei.
Aus den USA, antwortete er.
Er trug eine Sammelbüchse an einem Stecken bei sich, wohl um möglichen Spendern jegliche angstbesetzte Nähe zu ersparen, die normalerweise durch C mit dem Geben verbunden ist.
Ich legte ein paar ganz kleine Scheine in die Büchse am Stock und betonte, dass ich selber knapp dran sei.
Er hatte alle möglichen Schilder umhängen oder an seiner Jacke befestigt, auf denen er um Geld bat, mit dem er einen Flug in die USA finanzieren wollte.
Die Zahl der Neuinfektionen hat nach Online-Zeitungsangaben heute einen neuen Höchststand von über 10000 Menschen erreicht. Wieviele Menschen dafür wohl getestet werden mussten? Wenn ich den PCR-Test richtig verstehe, werden häufig auch winzige Virusschnipsel, tote Teile angezeigt, die keineswegs etwas mit einer aktiven Infektion zu tun haben.
In Vietnam sind bis heute rund 7500 Menschen (offizielle Zahlen) an C19 verstorben. Im ersten halben Pandemie-Jahr war es kein einziger.
Ich glaube in D gilt ein Sterbefall dann als C19-Toter, wenn er sich innerhalb eines Monats nach einem positiven Test ereignet.
Mein Nachbar von gegenüber betonte, dass er sich habe gegen C impfen lassen. Ich, dass ich das nicht habe.
Er meinte, die Chance an Nebenwirkungen zu erkranken wäre viel geringer als die – ungeimpft – schwer an C.

Warum gibt es noch keine konventionellen Impfstoffe gegen C?
Warum basiert das Zeug auf Gentherapie?

Gute Nacht.

21.8.2021   Hallo liebes Tagebuch,

habe einen schönen, flott, vielleicht übertrieben flott formulierten Roman von Sebastian Fitzek auf you-dude gehört: Der erste letzte Tag.
Es geht um eine junge Frau, die krebs-sterbenskrank einem etwas älteren Mann sagt, sie sollten versuchen, einen Tag so zu leben, als wäre es ihr letzter.
Das tun die beiden dann auch mit vielen schwer vorstellbaren verrückten Episoden und dem krönenden Abschluss, dass Lea ihre eigene Beerdigung auf Video ansehen kann, die ihr Mann (ein Italiener) gefilmt hat, den sie verließ, als sie von ihrer Krebskrankheit erfuhr. Nach ihrer Beerdigung bricht sie mit Lucius zu einer Fahrt nach Barcelona auf, um dort in der Nähe der Familia Sagrada Kaffee zu trinken.

Báo, mein Vermieter klopfte kurz vor 10 an die Tür, um mir schöne, teure Äpfel zu schenken und dabei den bevorstehenden Hausarrest ab Montag zu bestätigen.
Er wirkte ziemlich durch den Wind, verängstigt und trug eine Maske. Es ist das erste Mal, dass ich ihn im Haus mit diesem C-Schutz gesehen habe.

 

Der Deutschunterricht mit Anne-Anh und Siro ging heute relativ gut. Die Mädchen wenden einfache Grammatik inzwischen richtig an und sprechen mehr.
 

Später war ich einkaufen. Die Regale waren ziemlich leer gefegt, aber den roten Reis gab es noch und Äpfel.
 

Danach war ich bei J und seinem Sohn V, der ausgelassener wirkt, seit (vielleicht bilde ich mir das ein) J auf den Esszwang verzichtet. Der hübsche Junge mag mich, auch weil ich mich bei J gegen das Aufessen von Nahrung auf Tellern durch Kinder ausgesprochen habe.
Was soll daran auch gut sein? Eltern vermiesen ihren Kleinen sinnlos die Freude am Essen, indem sie ihnen zu viel und Ungeliebtes aufladen.
Welcher Löwe würde seine Jungen auffordern, ein Zebra aufzuessen?
Jedes Tier hört auf zu essen, wenn es satt ist. Und auch jeder Erwachsene.
Nur die Kinder will man zwingen. Man muss ihnen nur gesunde Nahrung anbieten und davon so viel wie sie mögen.


Ein Betrag für Julian ist überfällig.

19.8.2021   Liebes Tagebuch,

heute bin ich den ganzen Tag im Haus gewesen, obwohl mich der Lockdown dazu nicht gezwungen hat. Der verbannt uns alle nur von 6 bis 6 in die eigenen vier Wände.
Warum also? Weil ich unerwartet von Karina benachrichtigt wurde, dass wir uns wegen einer Arbeit als Englischlehrer um fünf Uhr nachmittags unterhalten würden. Als ich das las, war es schon ein Uhr und ich wollte mich noch auf das Gespräch vorbereiten, das eine ganze Stunde dauern sollte.
Ich ging also alle möglichen Fragen und Rede-Aufforderungen in meiner Vorstellung durch: Erzählen Sie doch ein wenig über sich und was da sonst noch möglich ist. Da soll man ja so antworten, dass es für die Stelle interessant ist und nicht über seinen Lieblingshund reden (außer wenn man sich als Veterinär bewirbt und einen Bogen von Hund zu Tierarzt schlagen könnte).
Aber die hübsche Chef-Lehrerin ließ durch ihre freundliche Art keine wirkliche Aufregung aufkommen und so verlief das Gespräch gut; zumindest nehme ich an, dass ich keine großen Fehler gemacht habe und so eine Chance besteht, wieder zu einem Job und zu Kontakt mit Kindern zu kommen, die ich in meinen späten Jahren immer mehr lieb gewinne.
In der Nacht hatte ich noch eine Probestunde mit Nina Sauer und Anarita Garcia, die auch besser lief als angenommen, obwohl ich die Vorteile von G – Meet und G – Classroom erklären sollte, die ich ablesen musste, weil sie mir unbekannt sind.
Noch eine Erinnerung an Dirk C. Fleck, den Schriftsteller, der in Hamburg lebt und Anfang September ins Burgenland in Österreich zieht, was ich auf Kenfm erfahren habe. Er ist ganz aufgedreht vor Enthusiasmus, so hat ihn die Liebe verändert und die Aussicht auf ein neues Leben in einem kleinen Dorf, inmitten von Natur. Er will in dieser Umgebung einen Roman schreiben. Damit könnte ich auch beginnen. Lust habe ich dazu und etwas Zeit wird neben der Arbeit wohl übrig sein, wenn ich sie nicht mehr für Bewerbungen verwenden muss.
Gute Nacht. Und danke für den Tag.

Tagebuch 18.8.2021

Hallo, liebes Tagebuch.
Ich mag japanische Filme und da ich in nächster Zeit wohl ab und zu japanische Schüler unterrichten und ihnen in ihrer Muttersprache Deutsch erklären werde, will ich mein Japanisch aufpolieren. Also habe ich einen schönen Grund, mir Filme anzusehen. Im Mittelpunkt des Films heute stand ein junger Bursche und ein junges Mädchen, beide sehr attraktiv, die sich beim Kyudo, dem traditionellen japanischen Bogenschießen kennengelernt haben und sich ineinander verlieben.
Die Form ist beim Kyudo fast genauso wichtig wie die Treffer. Und so wird auch die Welt der japanischen Teens dargestellt: Verbeugungen; Anreden, in denen die Rangordnung ausgedrückt wird, auch wenn schon körperliche Nähe erlebt wird; allgemein Einordnung in ein größeres Ganzes, das kaum hinterfragt zu werden scheint. Auch die Ehre, die von der Gruppe definiert wird, spielt eine bedeutende Rolle.
Vieles gibt es auch in Deutschland, wo zum Beispiel auf Titel Wert gelegt wird, wo auch die Ehre von Bedeutung ist. Aber in Japan scheint das alles raffinierter, differenzierter und viel ästhetischer gestaltet.
Und man würde wohl in Deutschland bei einer intimen Beziehung auf die Förmlichkeiten verzichten. Dies ist weder positiv noch negativ. Sowohl hier als auch dort habe ich persönlich Erfahrung mit häuslicher Gewalt gemacht. Die Form schützt davor nicht. Sie mag nur für die Art der Gewalt maßgeblich sein. Ob man aber ein Samuraischwert oder eine Bierflasche für die Auseinandersetzung wählt, spielt letztlich keine Rolle.

Ich habe auch einen interessanten Vortrag des amerikanischen Neurophysiologen (Alexander Eben) über eine Komaerfahrung auf youtube erlebt. Er hat eindrücklich geschildert, wie ihn wunderschöne Erlebnisse der Liebe davon überzeugten, dass es das Göttliche gibt und dass wir alle EINS sind.
Von unwiderlegbarer Beweiskraft war für ihn die Tatsache, dass er eine unbekannte, verstorbene Schwester in dieser anderen Dimension getroffen hat, die er erst später auf einem Foto wiedererkannte.

17.8.2021

 

Der Himmel hat lange geweint. Der Regen verstärkt das Gefühl des Eingesperrt-seins. Wenn die Sonne lacht, mache ich das Fenster auf und lächle ihr zu und fühle mich frei.

Lange geschlafen. Bei einem Psychologen (Michael Yapko) in einem Vortrag gehört, dass Schlaflosigkeit oft bei Depressionen auftritt. Das hat mich gefreut, weil ich dann nicht depressiv bin.
Er hat dazu aufgefordert, bei Selbstmordgedanken professionelle Hilfe zu suchen. Er meinte damit nicht, dass einem jemand dabei unterstützen soll, sondern einen zum Weiterleben überredet/verführt.

Bin mit meinem neuen Motorrad zum Einkaufen gefahren und habe endlich Kaffeepulver gefunden. Alles Mögliche ist durch den Lockdown schwer zu bekommen. Die Regale im Supermarkt sind halb leer. Wie war das mit dem Glas? Oder halb voll.

Habe meinen neuen philippinischen Freunde getroffen, dort Kaffee getrunken und ein wenig mit seinem Sohn gespielt, der mir einen Tannenzapfen an den Kopf geworfen hat.

Die Probestunde bei Vollmond vorbereitet und den Unterrichtsplan geschickt.
Dann beschlossen, bis morgen nur Japanisch und Deutsch zu hören und zu denken. Ausnahme wird der Philippino sein. Ich bin froh, dass mein Japanisch noch da ist und sich nicht so anfühlt, als hätte ich viel vergessen. Teile des Kleinen Prinzen auf Japanisch gehört und eine Doku über die Ausbeutung Zambias im Zusammenhang mit der Kupfergewinnung.

Einen schönen Brief von Bine bekommen. Die kleine elegante Frau ist tapfer. Schön.

16.8.2021

Hallo, liebes Tagebuch. Es ist 3.11 Uhr. Aber inzwischen weißt du ja, dass ich eine Nachteule bin und erst gegen Morgen zu Bett gehe.
Eine gute Nachricht kam heute von Karina, der Leiterin einer Sprachenschule, die in einer Mail ansprach, dass mein Alter ein Problem bei meiner Arbeit sein könnte. Denn ich müsse zu den Schulen fahren und danach noch voller Energie eine Meute Halbswüchsiger für Sprachunterricht motivieren können.
Vor ein paar Tagen schickte ich Karina ein kurzes, von mir aufgenommenes Video, in dem ich Klimmzüge und Seilsprünge vorführe. Nun will sie sich mit mir die nächsten Tage unterhalten, wie ich im nächsten Semester eingesetzt werden kann.
Die Lockdown-Polizei in Saigon scheint sich einen Spaß daraus zu machen, die Straßensperren andauernd zu verändern. Warum weiß ich nicht. Mir ging der Gedanke durch den Kopf, dass die Tankstellen ein wenig mehr verdienen können, wenn die Motorradfahrer öfter umkehren müssen und insgesamt wird ja wohl weniger Sprit verbraucht, vielleicht soll das ein wenig ausgeglichen werden.

Politik: Die Fregatte `Bayern´ ist auf dem Weg ins Südchinesische Meer, um gegenüber China ein Zeichen zu setzen. Diese idiotische Anbiederei an die Cowboys ist sehr ärgerlich – gerade auch in Zeiten, in denen deutsche Soldaten nach einem verlorenen Krieg aus Afghanistan abgezogen werden.

China ist selbstverständlich ein vollkommen anderes Kaliber als das bergige Land am Hindukush.
Vor wenigen Wochen wurde das Bündnis zwischen Russland und China öffentlich und da ist eine kleine Fregatte unterwegs, um die Chinesen das Fürchten zu lehren.



15. August 2021

Der Beginn dieses Kalendertages war ja wie alle Tage das Ende des vorigen Tages, also Mitternacht . Kurz nach Mitternacht (am Sonntag) hatte ich ein Jobinterview mit Nina Sauer von GOI (German Online Institute).
Nina war nett und alles lief ziemlich gut. Sie schlug mir Fakten schaffend das Du vor, indem sie es benutzte und dann unvermittelt fragte, ob das o.k sei. Bei einem Vorstellungsgespräch kann ich auf diese Frage schlecht `nein´ sagen. Aber eigentlich lehne ich solche Annäherungssprache selten ab, obwohl die Annäherung manchmal zu schnell und eine Vertrautheit impliziert, die nicht besteht.
Als das Gespräch beinahe zu Ende war, verdeutlichte ich übertrieben, dass mir der Lockdown nicht gefällt und dass er mich vielleicht gar zu finalen Handlungen bewegen könnte. Neben mir hatte ich das große Küchenmesser liegen, zu dem ich griff, um es in die Kamera zu halten und im Spaß anzudeuten, dass ich mir damit die Kehle durchschneiden könnte, wenn die staatlich verordnete Quälerei weiter anhalten sollte.
Nina fand das gar nicht lustig und meinte, dass sie nun nicht mehr wüsste, was sie mit mir anstellen solle, denn ein Lehrer, der zu solch drastischen Verdeutlichungen greife, sei mit Vorsicht zu genießen.
Sie meinte dann zwar, dass sie mich zur Probeunterrichtsstunde einlade. Nun hoffe ich, dass dem so sein wird, auch nachdem ich ihr ein paar Zeilen der Entschuldigung emailte und ausdrückte, wie sehr mir das Gespräch (bis auf den Ausrutscher) gefallen habe.

Joe, mein philippinischer Freund aus Cebu hat die Angewohnheit seinen Sohn Vien zu zwingen, alles aufzuessen, was ihm auf den Teller gehäuft wird.
Ich setzte mich für den Kleinen ein, halte solchen Zwang für falsch, weil der Körper nicht gut verdauen kann, wogegen sich die Seele wehrt und weil das Essen Freude machen soll.
Mit Ärger habe ich mich an den von meiner Mutter ausgeübten Zwang erinnert, den sie mit den Worten begleitete, dass aufgegessen wird, was auf den Teller kommt.

Die Waschmaschine läuft. Es ist halb zwei Uhr morgens. Reis und Linsen sind im Kocher.
Ich bin gerade recht zufrieden, ohne eigentlich Grund dazu zu haben.
Bis morgen, liebes Tagebuch.

14. August, 3.51 Uhr

In Saigon gibt es immer noch Ausgangsbeschränkungen. Tagsüber dürfen wir aus dem Haus, nachts müssen wir drinnen bleiben. Da ich wie eine Fledermaus nachtaktiv bin und gegen Morgen ins Bett gehe, muss ich aufpassen, die Zeit des Freilaufs nicht zu verpassen. Das wäre schade, denn selber einkaufen, ein paar hundert Meter gehen, ist inzwischen auf Grund von Seltenheit zum Luxus geworden.
Als ich heute, am Freitag den 13. zu meinem Zimmer zurückgewandert bin, waren Covid-Agenten (wie soll ich sie sonst nennen?) gerade dabei, die Straße abzusperren, in die ich einbiegen wollte.
Ein abschreckend Breitschultriger zeigte mir maskiert mit einer weitausholenden Geste, welchen Umweg ich bewältigen müsste. Ein anderer war freundlicher und ließ mich durch.
Routine: Ich sollte noch abspülen, damit ich auch wieder Menschen in mein Zimmer lassen kann, wenn die Kontaktsperren aufgehoben sein werden. (Ist das schon eine Utopie?). Denn ich gewöhne mich leicht, fünfe grade sein zu lassen und werde sozial unverträglich.
Beobachtung: Ich sehe den Himmel klarer. Der geringere Verkehr macht den Blick ins Blaue angenehmer. Wie schön. Der Rest der C-Maßnahmen ist das weniger. Warum kann man nicht das Eine zusammen mit dem Anderen haben? Es ginge schon.
Letzte Bemerkung für jetzt: Die alte Frau, die sich mit verwertbaren Abfällen, Kartonagen, Dosen, PET-Flaschen ein wenig Geld verdient und der ich regelmäßig ein wenig von meinem gebe, hatte heute Pech. Alle kleinen Scheine waren mir ausgegangen. Wir haben uns also nur durch Gesten gegrüßt.


13. August

Ich beginne heute, am 13.August 2021, morgens um 1.40 Uhr ein Tagebuch auf dieser Seite zu schreiben.
Was war los in Saigon, gestern am Donnerstag? Denn irgendwie ist heute ja gestern. Denn ich schreibe dieses Tagebuch ja vor dem zu Bett gehen und ich bin ein Nachtmensch, eine Art hominide Eule.
Also was ist heute/gestern passiert?
Der Rahmen: In Ho Chi Minh – Stadt, wie Saigon offiziell nach dem Gründer des sozialistischen Vietnam heißt, ist seit Wochen Covid Lockdown. Die Kontakte sind auf das Notwendigste eingeschränkt, die C-Zahlen sind steil in die Höhe geschossen, mit ihnen sind viele Opfer zu beklagen.
Für ein paar Tage war die Gasse abgesperrt, in der ich lebe. Die Bewohner (wir) mussten sich (uns) Essenslieferungen an einer Stacheldrahtsperre abholen.
Seit Monaten sind alle nicht lebenswichtigen Geschäfte geschlossen. Apotheken, Supermärkte und Krankenhäuser sind geöffnet.
Ich spreche nicht genug Vietnamesisch, um die Gefühle der Menschen versprachlicht zu verstehen. Ich kann mit ihnen leider nicht reden.
Von Mimik und Gestik her wirken Vietnamesen disziplinierter als die meisten Deutschen.
Sobald sie allerdings auf einem Motorrad sitzen, erscheint das Gegenteil richtig. Im Verkehr herrscht die Anarchie der Zweiräder.
Was war heute besonders?
Am meisten hat mich ein Interview beeindruckt, das Tilo Jung mit Nils Melzer, dem Sonderberichterstatter für Folter bei der UNO geführt hat. Melzer ist Professor in London und setzt sich unentgeltlich für Folteropfer und Frieden ein. Das Interview hat fast vier Stunden gedauert. Ein Thema war natürlich Julian Assange, der in London im Gefängnis sitzt, weil er Mächte bloß gestellt hat.
Da das Gespräch so lang war und nachwirkt, bin ich zu wenig anderem gekommen. Da ich wegen des Lockdowns eh die meiste Zeit mit mir verbringe, ist das niemandem (außer mir) aufgefallen.

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